Wissenswertes zur Jagd in Deutschland
Positionspapier des DJV im Juli 2000
 

Der deutsche Jagdschutz-Verband
Ein Kurzportrait
Der Deutsche Jagdschutz-Verband ist die Vereinigung der 16 deutschen Landesjagdverbände. Fast 300.000 Jäger sind Bundesweit im DJV organisiert, das sind rund 90% aller Jagdscheininhaber. Die Landesjagdverbände sind selbstständige Organisationen und in Kreisgruppen und Hegeringe untergliedert.

Zu den satzungsgemäß verankerten Aufgaben und Zeilen des DJV zählen die Pflege und Förderung aller Zweige des Jagdwesens, des jagdlichen Brauchtums, der jagdlichen Aus- und Weiterbildung oder des jagdlichen Schrifttums.
Selbstverständlich obliegt dem Dachverband auch die politische Vertretung der Jägerschaft auf nationaler und internationaler Ebene.

Hierzu gehört auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Der DJV engagiert sich dafür, die Jagd transparent und verständlich zu machen und die Aufgaben der Jäger darzustellen. Im Rahmen der Aktion "Lernort Natur" laden Jäger Schuler und Jugendliche in ihre Reviere ein, um ihnen die Zusammenhänge in der Natur wieder näherzubringen.

300.000 staatlich anerkannte Naturschützer
Staatlich anerkannter Naturschutzverband
Eine Hauptaufgabe des DJV ist der Schutz und die Erhaltung einer artenreichen, freilebenden Tierwelt sowie die Sicherung ihrer Lebensgrundlagen. Darüber hinaus fördert er die Ziele des Umwelt- und Naturschutzes, der Landschaftspflege und des Tierschutzes. Deshalb ist der DJV auch - nach § 29 Bundesnaturschutzgesetz - ein staatlich anerkannter Naturschutzbund.
Ebenso wie die meisten Landesjagdverbände.

Aktiver Naturschutz hat Priorität.
Was Jäger unter Naturschutz verstehen? Ein paar Beispiele geben einen kleinen Einblick. So helfen Jäger in ganz Deutschland, Biotope zu gestalten. Durch die Anlage von Feuchtbiotopen und Streuobstwiesen sorgen sie beispielsweise dafür, seltene Pflanzen- und Insektenarten vor dem Aussterben zu bewahren. Zum aktiven Naturschutz gehören auch Hegemaßnahmen und Lebensraumverbesserungen. Mit der Schaffung von Hecken, Feldgehölzen, Weihern und Laichgewässern geben Jäger selten gewordenen Tieren wieder eine Chance, Ruhe und Schutz zu finden. Jäger nutzen eben nicht nur die Natur, sonder schützen sie auch.

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Ein paar feste Größen
Die Jagd in Zahlen
In Deutschland leben auf einer Landfläche von 25,7 Mio. Hektar ungefähr 81,5 Mio. Menschen. Davon sind ca. 330.000 Jäger.

Die Landfläche der Bundesrepublik gliedert sich in 19,5 Mio. Hektar Agrarfläche, 10,4 Mio. Hektar Waldfläche, 4,5 Mio. Hektar sonstige Flächen und 1,3 Mio. Hektar Verkehrsflächen auf.

Die bejagbare Fläche beträgt ca. 32 Mio. Hektar und ist in ca. 70.000 Reviere aufgeteilt.
Diese gliedert sich in 4,0 Mio. Hektar Staatsjagden (Bund und Länder) und ca. 28,0 Mio. Hektar gemeinschaftliche Jagdbezirke und Eigenjagden.

Alles, was Recht ist
Das Jagdgesetz
Wie die Jagd in der Bundesrepublik Deutschland gesetzlich geregelt ist?
Hier sind die wichtigsten Punkte:

  • In Deutschland ist das Jagdrecht untrennbar mit dem Eigentum an Grund und Boden verbunden.
  • Die Jagd basiert auf dem Prinzip der nachhaltigen Nutzung. Das heißt: Es wird immer nur so viel gejagt, wie der Bestand aus eigenen Kräften wieder ausgleichen kann. Also in einem Maß, das der natürlichen Regeneration entspricht.
  • Die Grundlage des Jagdrechts in der Bundesrepublik Deutschland ist das Bundesjagdgesetz
  • Die Verpflichtung zur Hege richtet sich an Jäger und Grundeigentümer: Ziel der Hege ist es, einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu erhalten sowie seine Lebensgrundlagen zu pflegen und zu sichern.
  • Durch das Reviersystemn werden die Jäger in die Verantwortung genommen, langfristig für den ihnen anvertrauten Naturraum zu sorgen.
  • Durch Jagdzeiten wird festgelegt, welche Tierarten zu welcher Zeit bejagt werden dürfen.
    Einige Wildarten (z.B. Wildkatze, Grußtrappe, Greife) sind ganzjährig geschont. Elterntiere sind generell während der Aufzucht der Jungtiere von der Bejagung ausgenommen.
  • Abschusspläne stellen sicher, dass ein gesunder Wildbestand in angemessener Zahl erhalten bleiben.
  • Die sachlichen Verbote (z.B. Verbot von Schlingen, Vogelnetzen, automatischen Waffen) gewährleisten, dass die Jagd tierschutzkonform ist.

Die Jagdzeiten
Durch Jagd- und Schonzeiten ist gesetzlich geregelt, was wann gejagt werden darf. Ausschlaggebend dafür dind Art des Wildes und dessen Paarungs-, Setz- oder Brutzeiten. Einige Wildarten sind sogar ganzjährig geschont. Die Jagdzeiten können in einzelnen Bundesländern abweichen.

Das Wildbretaufkommen in der Bundesrepublik pro Jahr

Rotwild49.700 Stück3.118 t
Damwild39.200 Stück1.262 t
Gamswild5.000 Stück71 t
Schwarzwild251.400 Stück9.954 t
Rehwild1.034.900 Stück11.011 t
Hase446.000 Stück
Kaninchen287.000 Stück
Fasan271.000 Stück
Stockente487.000 Stück

     
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