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Der Jagdhund Zusammenstellung kirchner-raddestorf Beginn:
08/02 Für eine tiergerechte Jagd ist der ausgebildete und immer wieder geübte Jagdhund ein unabdingbarer und unverzichtbarer Helfer, auch wenn es nicht immer gelingt, „studierte“ Helfer heranzuzüchten und auszubilden.
Inhaltsverzeichnis
Zehn Bitten eines Hundes an den Menschen Verbandsschweißprüfung „Weberkuhle“ im JGV
Nienburg (Entwicklung) Die 22.
Verbandsschweißprüfung "Weberkuhle" im Forst Rehburg Weitere Bilder vom Prüfungstag Zenzi von
Hohenheide genannt „Borka“ Neugierig und aufgeschlossen schaut sie in die Welt „Imme“ die Zwingerkameradin von „Lucie“ Auszeichnung Zwinger „aus Raddestorf“ Leider nur
ein kurzes Gastspiel Xenta vom Spanger-Forst (WT 1.10.2001) Erste
Kontakte zum Wurf in Soltau Der Vater des Wurfes: Luchs III v.d. Wupperaue Die
Entscheidung: „Zeus vom Spanger Forst“ Zwischenrast bei der langen Heimfahrt Die
weitere Entwicklung von Zeus Erste Erkundungen im April 2004 Sein „großer Freund“ der Schäferhund im Mai Die Hundeschule bei Dr. Weber in Stolzenau Diverse Behandlungen und Untersuchungen Februar 2005: Zeus verlässt uns zu Ausbildung in Bielfeld
Zehn Bitten eines Hundes an den Menschen
gefunden im Jagdschloss
Springe 1.
Mein Leben dauert 10 oder 12 Jahre. Jede Trennung von Dir wird für mich
Leiden bedeuten. Bedenke es ehe Du mich anschaffst . 2.
Gib mir Zeit zu verstehen, was Du von mir willst. 3.
Pflanze Vertrauen in mich - ich lebe davon 4.
Zürne mir nie lange und sperre mich zur Strafe nicht ein. Du hast Deine Arbeit, Dein
Vergnügen, Deine Freunde - ich aber habe nur Dich. 5.
Sprich manchmal mit mir! Wenn ich Deine Worte auch nicht ganz
verstehe, so doch die Stimme die sich
an mich wendet. 6.
Wisse, wie immer an mir gehandelt
wird - ich vergesse es nie! 7.
Bedenke, ehe Du mich schlägst, dass meine Kiefer mit Leichtigkeit
die Knöchel Deiner Hand zu zerquetschen vermögen dass ich aber keinen Gebrauch davon mache. 8.
Ehe Du mich bei der Arbeit mutwillig schiltst bockig oder faul, bedenke, vielleicht plagt mich ungeeignetes Futter, vielleicht war ich zu lange der Sonne ausgesetzt oder habe ein verbrauchtes Herz. 9.
Kümmere Dich um mich, wenn ich alt werde - auch Du wirst einmal alt sein! 10.
Geh' jeden schweren Gang mit mir! Auch
den letzten! Sag' nie "ich kann so etwas nicht sehen"
oder "es soll in meiner
Abwesenheit geschehen". Alles
ist leichter für mich mit Dir!
VDH Welpenstatistik 2003von
Leif Kopernik in Deutsch-Drahthaar-Blätter 10/2004 Der Deutsche
Schäferhund ist die beliebteste Hunderasse Deutschlands. Mit 19.882 Welpen steht
er unangefochten auf Platz eins der Welpenstatistik des Verbandes für das
Deutsche Hundewesen. Es folgen mit dem Teckel und dem Deutsch Drahthaar zwei
Jagdhunderassen aus Deutschland. Aufsteiger des Jahres ist der Labrador
Retriever, der sich um zwei Plätze auf Rang 4 verbessern konnte. Auch der
Deutsche Wachtelhund, Hovawart und Border Collie konnten im Vergleich zum
Vorjahr deutlich zulegen. Insgesamt nahm die Gesamtzahl der Welpen mit 91.227
leicht zu. Aufwärtstrend Insgesamt
verzeichnet die Welpenstatistik des VDH einen leichten Aufwärtstrend. Nachdem
die Eintragungen im Jahr 2000 um 9,5 % im Vergleich zum Vorjahr auf 88.589
Welpen gesunken waren, ist die Zahl der Welpen in den letzten Jahren konstant
gestiegen. Auch 2003 stieg die Zahl der Eintragungen auf 91.227 – dies sind
956 Welpen mehr als im Vorjahr. Zuwächse bei vielen
Rassen Den größten Zuwachs
verzeichnet der Labrador Retriever. Hier wurden 306 Welpen mehr eingetragen
als im Jahr zuvor. Dementsprechend verbesserte sich der Labrador Retriever um
zwei Plätze auf Rang 4. Auch der Deutsche Wachtelhund, Hovawart und Border
Collie konnten im Vergleich zum Vorjahr deutlich zulegen. Gesamtzahlen 2000 – 2003 Jahr Welpenzahl 2000 88.589 2001 89.822 2002
90.271 2003
91.227 „Seit langem führt der Deutsche
Schäferhund die Welpenstatistik des VDH an. Dabei ist es für mich als
Präsident des Vereins für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V. natürlich
erfreulich, dass unsere Rasse nach wie vor regen Zuspruch, auch außerhalb des
Vereins, erfährt. Ähnlich wie bei anderen Vereinen bewegen sich aber auch bei
uns die Zahlen zwischen Stagnation und Rückgang. Als Vizepräsident des VDH
stelle ich aber fest, dass die Gesamtzahl aller Rassen nach dem Tiefstand im
Jahr 2000 kontinuierlich ansteigt. Eine Entwicklung, die nicht unbedingt zu
erwarten gewesen wäre, zumal sich Hundehalter und Hundehaltung in der
heutigen Zeit nicht immer ungeteilter Sympathien erfreuen. Viel wichtiger:
Hinter all diesen Zahlen stehen Hundeleben, denen wir uns als Hundehalter,
Züchter und Amtsträger im VDH und seinen Mitgliedsvereinen verpflichtet
haben. Sie sind unser Ansporn auch weiterhin für eine Verbesserung der Situation von
Hund und Hundehalter in Deutschland zu arbeiten.“ Wolfgang
Henke, Vizepräsident des VDH, Präsident des Vereins für Deutsche Schäferhunde Rassen mit den größten absoluten Zuwächsen von 2002 auf 2003 1. Labrador Retriever +306 2. Deutscher Wachtelhund +230 3. Hovawart +217
4.
Border Collie +191 5.
Dalmatiner +169 6.
Irish Red Setter +138 7.
Beagle +135 8.
Bearded Collie +132 9. Mops +131 10. Großer Münsterländer +109 Verbandsschweißprüfung „Weberkuhle“ im JGV
Nienburg (Entwicklung)
Es kommt vor, dass ein Jäger bei der sicher
geglaubten Schussabgabe durch eine unberechenbare Bewegung des Wildes den
Schuss nicht genau platziert, Laufschüsse, Keulenschüsse oder Knochenschüsse
können die Folge sein. Das verletzte Tier ist nicht tödlich getroffen,
schleppt sich unter Schmerzen dahin, verendet oder verkrüppelt. Noch viel
häufiger wird ein Stück im Straßenverkehr ähnlich verletzt und findet keine
Erlösung. Da sind Hunde gefragt, die mit ihren
Instinkten, ihren angewölften und von Züchtern bewusst geförderten
Eigenschaften Hilfe leisten können, um das ungerecht leidende Tier von seinen
Qualen befreien zu können. Dabei bildete sich eine in heutiger Zeit
keineswegs mehr selbstverständliche gute Zusammenarbeit zwischen Jägerschaft
und Forst hieraus. Sie diente dazu, den Jagdausübenden Hunde vorzubereiten,
die durch eine anspruchsvolle und schwierige Prüfung nachgewiesen hatten,
zuverlässige Arbeit auf der „Roten Fährte“ leisten zu können. Von Anfang an wurde Wert darauf gelegt,
dass das Niveau der Prüfung und der Stil der Darstellung eine Einheit
bildeten und so stellten die Entwürfe von Karl Küppker der Erfolgsurkunden
und die den Siegern als Erinnerung angehefteten Anstecknadeln eine Besonderheit
dar, die den Teilnehmer eine langfristige Erinnerung an die Prüfung erhielt. · Abb. 001:Die Spange, ein aufgedockter Schweißriemen und das Ursprungsrevier als Erinnerungsplakette Im Laufe der Jahre wurden weit über 50 Hunde geprüft, da die Nachfolger Fritz Grabbe und aktuell Klaus Dieter Sauter die Arbeit von Röder im gemeinsam geplanten Sinne fortsetzten. Die 22. Verbandsschweißprüfung "Weberkuhle" im Forst RehburgDie traditionell gute Zusammenarbeit zwischen Forst und Kreisjägerschaft
Nienburg wurde mit der Prüfung am 22. 10. 2005 fortgesetzt. Unter der
Suchenleitung von Klaus Dieter Sauter, der die VSwP in Arbeitsgemeinschaft
mit dem Verband Kleine Münsterländer/Osnabrück vorbereitete, fand sich auch
eine Staatsforst: der engagierte Hundemann Forstoberinspektor Klaus
Raimann stellte das von ihm betreute Revier Rehburg zur Verfügung, das über
ein ein gutes Vorkommen an Schwarz- Dam- und Rehwild verfügt und durch die
sogenannten "Verleitfährten" konzentrierte Leistungen von den
geprüften Hunden verlangte. Auch die unterschiedlichen Wald- und Bodenformen
des 940-ha-Reviers - ein dem Laien meist entgehender Unterschied - forderte
von der Nase des vierbeinigen Jagdbegleiters auf der roten Fährte ein gutes
Differenzierungsvermögen: Kiefernaltholzbestände mit krautigem Unterbestand,
Moosböden, Brombeergestrüppe, freiere Altbuchenteile und gerbsaure
Eichenlaubuntergründe - all dies lässt die über zwanzig Stunden zuvor
getupfte Fährte zu einem verschiedenartigen Geruchsensemble werden aus dem
die Schweißfährte herausgefiltert werden muss. Abb. 002: Jüncke-Gespann bei der Arbeit Drei Gespanne hatten sich zur Prüfung angemeldet: "Shamrock Pack's Muff Murphy", ein Beagle-Rüde mit der Führerin Ute Kloth, Linsburg; und zwei Teckelhündinnen - "Cicki vom Königsgrund", Führer Claus-Dieter Jüncke , Rehburg-Loccum und "Grille aus dem Deutschen Wald" geführt von Dr. Dieter Heinicke, Hannover. · Abb. 003: Dr. Heinicke mit Grille am Anschuss Alle drei Gespanne kamen unter den kritischen Augen des Richterteams Dr. Weber, Frau Förster und Herrn Sauter an das Ziel. · Abb. 004: Frau Kluth mit Muff Murphy am Stück Und das, obwohl zusätzlich zu den oben geschilderten Anforderungen weitere Erschwernisse für die Hunde hinzu kamen, wie etwa eine Reitergruppe, durchwechselnde einzelne Stücke des Wildbestandes und frisch geschlagene Kessel am Fährtenrand. Keiner der geführten Hunde ließ sich in seiner Konzentration wesentlich beeinflussen - so wie es halt auch in der jagdlichen Praxis üblich sein muss. Der Richterobmann erläuterte nach der durchgeführten Arbeit die Leistung des Hundes und vergab dann den jeweiligen Preis. Das Gespann Dr. Heinicke/Grille wurde mit dem 1a-Preis, Frau Kloth mit
ihrem Muff Murphy mit dem 1. Preis und Herr Jüncke im 2. Preis bewertet und
bei dem abschließenden Schüsseltreiben mit Urkunde und Plakette
versehen. Weitere Bilder vom Prüfungstag Meine Jagdbegleiter
Der erste Jagdhund: Felix
Zum Abschluss meiner Jägerprüfung bekam ich von einem Bruder meiner damaligen Wohnungsnachbarin in Bremen Frau Meier einen Jagdhund geschenkt. Merkmale: Deutsch-Kurzhaar, Forellenschimmel, Rüde, ein wunderschönes Tier. Er hatte zwar keine Papiere und diente aber dem Jagdgesellen schon lange Zeit in seinem kleinen Revier und hatte sicher mehr Erfahrung im Jagen als ich. Und so habe ich schnell diesem großzügigen Geschenk zugestimmt, obwohl das Tier schon „im 10. Feld“ wie der Waidmann sagt, also 11 Jahre alt war.
Aufnahme 05/1974
Raddestorf war ja schon ein Zuhause, an dem wir die Wochenenden und Urlaube verbrachten und für eine Unterbringung unter der Woche würde sich sicher einer der befreundeten Landwirte vor Ort bereit erklären. Natürlich fand ich Hilfsbereitschaft bei meinem alten Freund Karl Nordhorn, der mir für den Übergang bis zur Fertigstellung eines artgerechten Zwingers eine Aufnahme des Tieres zusagte, zumal er selbst einen Schäferhundmischling, eine Hündin am Hofe hielt. Aber dann kamen sie knüppeldick die Entscheidungen, die nach einer undurchdachten Anschaffung eines solchen Tieres kommen mussten: - zunächst erwies sich der Bursche auf der Jagd als „Fernaufklärer“. Man konnte pfeifen, rufen, schimpfen oder anderes; hatte das Tier eine Witterung in der Nase war er verschwunden und betrieb seine eigene Jagd. - eine Tier in diesem Alter kann man auch durch fleißigstes „Arbeiten“ nicht mehr umformen, auch das hatte ich in meiner ersten Begeisterung nicht bedacht. - zusätzlich hatte er einen Riesenbammel vor Gewittern. Schon frühzeitig witterte er den Wetterumschwung und zog sich in den hintersten Teil der Wohnung zurück. Aber darauf konnte man ja Rücksicht nehmen. Davon abgesehen war der Rüde sehr lieb und gegenüber den kleinen Kindern gutmütig und verlässlich, jagdlich aber für einen Jungjäger völlig indiskutabel.
Und dann kam die Katastrophe. Die Hündin meines Freundes Nordhorn wurde heiß und die Tiere, die während der Wochentage gemeinsam in seinem Stall gehalten wurden, mussten getrennt werden. Das nahm aber mein Hund nicht hin. Wohl aus einschlägigen Erfahrungen in Gewittersituationen wusste er, dass zugesperrte Türen für ihn kein wirkliches Hindernis darstellten. So nagte er sich in einer Nacht durch zwei Stalltüren und eine Wohnungstür. Wer versteht da nicht, dass die Familie Nordhorn ihr Unterkunftszusage nicht länger einhalten wollte. Deshalb musste ich schweren Herzen das Tier an einen übernahmebereiten Bielefelder Jäger abgeben. Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört.
Zenzi von Hohenheide genannt „Borka“
Wer nun geglaubt hat, ich wäre vorerst kuriert, der kennt mich nicht. Wochenlange Recherchen und Diskussionen hatten erbracht - erstens es musste ein Hund sein, der sowohl für die Familie als auch für die Jagd nützlich ist - zweitens ein Dackel sollte es sein - drittens ein rauhaariger aus besten Linien. Im August 1974 fuhr die ganze Familie nach Meppen zur Familie Jahn. Gemeinsam einigte man sich auf eine kleine Hündin. Deren Vater, Jockel von Hohenheide galt als herausragender Schweiß- und hervorragender Bauhund und er trug die Blutlinien der von mir bewunderten Lortzengrund-Hunde. Wir nannten die Neuerwerbung Borka.
Aber schon am zweiten Tag nach dem Einzug in die Bremische Etagenwohnung geschah ein Unglück: bei meiner Rückkehr vom Dienst fand ich ein total verängstigtes Tier in einer Schuhbox eingeschlossen. Die Söhne, drei und ein Jahr fanden es herrlich, ihrem Liebling eine gemütliche Hütte geschaffen zu haben. Würde das Auswirkungen auf die spätere Baujagdbereitschaft haben?
Neugierig und aufgeschlossen schaut sie in die Welt
Photo
Oktober 1974
Nun, die kleine Dame beruhigte mich später völlig: Spurlaut Jugend-, Stöber- und Bauhund - Fuchs-Prüfung schaffte sie im ersten Anlauf.
Borka 1976
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Oktober 1976
Was ihr allerdings fehlte, das war der letzte Mut. Sie ging zwar freudig in die Bauten, machte einen Höllenspektakel, aber den direkten Kontakt zum Fuchs mied sie. So wurde es immer sehr anstrengend, den richtigen „Einschlag“ zu finden, um an den gestellten Fuchs heranzukommen. Nachdem sich unsere Wege getrennt hatten berichtete der Nachbesitzer, dass sich das Tierchen zu einem rabiat scharfen Fuchsjäger entwickelt hätte nachdem sie den ersten Wurf Junge großgezogen hat. Das aber hätte ich meiner Familie nicht auch noch zumuten können.
Die Nachfolgerin Yvette vom Igelgrund (WT 10. 08.76), schaffte zwar alle jagdlichen Grundprüfungen des Deutschen Teckelclubs (DTK), war aber sehr eigenwillig und jagdlich als „Fernaufklärer“ nur sehr schwer zu führen. Ich habe sie in liebevolle Hände eines kinderlosen Ehepaares weitergegeben. Ich suchte inzwischen nach einer jagdlich brauchbaren Hündin, die ich dann für eine Zucht einsetzen wollte.
„Lucie“
Mit Deluzza vom Kaolingrund der Familie Schneberger Remagen, die mir den Hund im späten Frühjahr 1978 nach Raddestorf brachten, glaubte ich mich meinem Ziel nahe. Der Vater war der sagenhafte „Graf vom Lortzengrund“ und ihre Mutter war eine Tochter des „Grafen“, vielleicht hatte die sehr enge Familienzucht einen Intensivierung der guten Gene im Gefolge. Die Hündin war nicht sehr hübsch, eben eine Grafen-Tochter, aber schien alle hervorragenden Anlagen des berühmten Vaters/Großvaters in sich zu tragen.
Lucie die „Grafen“-Tochter
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Sommer 1978
Sie lebte gemeinsam mit einer Deutsch-Drahthaar-Junghündin von Berghorn Jenhorst in einem sehr geräumigem Zwinger und ich hatte den Eindruck, die beiden amüsierten sich prächtig, vor allem die Kleine mit der sehr viel größeren aber deutlich jüngeren „Imme“.
„Imme“ die Zwingerkameradin von „Lucie“
Das jagdliche Leben gestaltete sich dank der beiden Hunde sehr abwechslungsreich: -während der „Kleine“ gar nicht mal schlecht veranlagte „Imme“ noch in den Gehorsamsfächern ihre Hausaufgaben machen musste, wurde „Lucie“ auf die Prüfungen des DTK vorbereitet. Sie schaffte sie alle mit Bravour. Aber eines Tages geschah das Unglück; ob es ein Knochen rest war, ob es daran lag, dass der Drahthaar allmählich geschlechtsreif wurde und sich die Zauseleien des Dackels nicht länger gefallen ließ, nichts genaues lässt sich nachträglich mehr sagen. In jedem Falle lag „Lucie am 15. Juni 1979 tot in ihrem Zwinger, der untersuchende Tierarzt stellte fest, dass sie durch einen Biss ins Genick getötet worden war. Alle Mühen umsonst, die Trauer war groß. Ich konnte damals einfach nicht anders, ich habe mich von „Imme“ getrennt. Ein bekannter Jäger hat die Hündin übernommen und sie jagdlich geführt.
Janka von Kaolingrund
Sie war kein schöner Hund, sie mochte meine Frau viel mehr als mich, aber sie war eine Enkelin vom „Grafen“ und deshalb kam sie nach Raddestorf. Sie schaffte nur zur Spurlautprüfung/Jugend vorgestellt zu werden, hatte aber ein gutes und führiges Wesen, arbeitete gut im Bau. Also fuhr ich nach Köln und ließ sie vom „Zimt vom Lortzengrund“ (Sohn „Stachus von der Dachsschlucht“ und Enkel des mehrfach genannten „Grafen“) der Familie Hilker aus Köln decken. Am 14.05.1982 hatten wir unseren ersten Wurf. 3 Rüden, zwei Hündinnen lagen in der Wurfkiste und wurden von der Mutter liebevoll betreut. Ahnewehr, Avkaat, Arfke, Ahn und Alwiene trugen den stolzen Beinamen „aus Raddestorf“.
Und was für ein Wurf das wurde: alle Tiere Spurlaut, Stöbern, alle Bauhund-Kunst-Natur, einige Tiere Schweißprüfung und einer sogar Gebrauchssieger und bester Hund des Weser-Ems-Bereiches im DTK. Die bronzene Ehrennadel des Teckelclubs erfolgte für diese Zuchtleistung. Auszeichnung Zwinger „aus Raddestorf“
„Avkaat aus Raddestorf“
Der Star dieses Ensembles war Avkaat, vom Typ dem bewunderten „Grafen“ sehr ähnlich. Er war es, der bleiben und die Linie fortführen sollte. Ein Hund, der auch jagdlich alle Wünsche erfüllt, rabiat raubzeugscharf, zuverlässig und hervorragend bei der Bauarbeit und dabei sehr ruhig, aufmerksam und familienverträglich, ein Schmuckstück.
Das Gebrauchssieger-Bild
Er verblieb hier zusammen mit seiner Schwester Arfke in Raddestorf, ein schöner Lortzengrund-Typ. Die Mutter eines zweiten Wurfes wurde und als Deckrüden den bekannten „Donner vom Hamstergrund“ erhielt.
Arfke und ihr Wurf
Die kleinen spielen im Hintergrund, Muttern balgt sich mit DK-Rüden Thilo (s.u.) Photo
Herbst 1984
Aus diesem Wulf behielt wir die „Beeke aus Raddestorf“, die schließlich mit Afkaats Hilfe zur Mutter unseres dritten und letzten Wurfes Rauhaarteckel wurde. Afkaat erblindete 1994 wegen eines Blutgerinnsels im Kopf, das sich durch eine äußere Gewaltanwendung gegen ihn in jungen Jahren gebildet und nach Jahren gelöst hatte. Trotz aller medizinischen Bemühungen gelang es uns nicht, dem Tier zu helfen. Er erhielt mit Beeke zusammen bis zu ihrer beiden Ende in Raddestorf das Gnadenbrot und verstarb 1995.
Täglicher Dackelspaziergang
Photo
Januar 1993
Leider nur ein kurzes Gastspiel
Die Mitübernahme des Reviers in Huddestorf machte es nötig einen brauchbaren Jagdhund zu erwerben. Lange habe ich gezögert, weil am Hof der anhängliche und treue „Hund“ (s. Hoftiere) seinen Dienst tat – aber Jagd ohne Hund ist Schund!
Die Familie hat diskutiert, beraten und gestritten. Ein großer, ein kleiner Hund, ein kurzhaariger, ein langhaariger, ein heller, ein dunkler. Sie kennen solche Grundsatzdiskussionen wahrscheinlich auch beim Autoneukauf. Schließlich setzte sich einer durch – wer, das sag ich nicht: Deutsch-Drahthaar sollte es sein.
Jetzt galt die schwere Frage der Herkunft des Hundes, dem Zwinger aus dem er stammen sollte.
Nicht ganz leicht, denn in einem Verband, der immerhin schon 101 Jahre existiert Im Jahre 2000 gab es nach der Festschrift des VDD 10.470 Mitglieder; 438 Würfe Junghunde wurden in diesem Jahr gezüchtet.
Eine wahrhafte Herkules-Arbeit, zumal man von fast jedem Drahthaar-Hundebesitzer eine andere Adresse genannt bekommt, was letztlich für die Leistungsdichte der Verbandsmitglieder spricht.
Es blieb nur nach Kriterien zu suchen: Erfolg, züchterische Integrität und räumliche Nähe. Ohne irgend einem anderen Züchter unseres weiteren Raumes Unrecht tun zu wollen haben wir nach längeren Informationsverarbeitungen uns schließlich für Hermann Hellwinkel (Soltau) entschieden, immerhin haben u.a. in den letzten Jahren zwei Hunde aus seinem Zwinger die höchst wichtige Prüfung für den DD, die „Hegewaldzuchtprüfung“, als beste Tiere bestanden (1986 Basko und 1992 Gauner vom Spanger-Forst).
Also wurden die Sommerferien genutzt, um die sympathische Familie auf ihrem Hofgelände vor den Toren von Soltau zu besuchen. Von Pferdeställen, Weiden wasserreichen Teichen und Heidewäldern umgeben bietet sich eine ideale Voraussetzung für die Haltung und Ausbildung der nur sehr wenigen DD - Hunde, die dort zur Zucht Verwendung finden. Zwei Hündinnen und ein prächtiger Zuchtrüde zählten wir in den geschickt aufgestellten Zwingern.
Und der Zufall wollte es, dass gerade eine junge Hündin ausgebildet wurde, die sich als nicht hart genug nach den strengen Kriterien des ehemaligen Försters für die erfolgreiche weitere Zucht erwies.
Photo
Juli 2003
Trotz der hervorragenden Abstammung und trotz der Tatsache, dass die hervorragend vererbende inzwischen 10jährige Mutter in diesem Jahr nicht mehr aufgenommen hatte, war die Trennung von der einstmals Ausgewählten beschlossene Sache – und da kamen wir. Ein sehr ausgeglichener, ein ruhiger Hund, der die vorgeführten Pflichtaufgaben eigentlich mehr dem Hundeführer zuliebe fehlerfrei ausführte, der schon mit fünf Monaten die Jugendsuche ausgezeichnet gemeistert hatte und der seine weitere Ausbildung in Soltau absolvieren könnte. Bis da hin konnten neue Bindungen in Raddestorf geschaffen werden, denn der Hund gefiel und gefällt; bis dahin aber auch Vertiefungsarbeiten nach Anweisung des Züchters.
Xenta vom Spanger-Forst (WT 1.10.2001)
Photo
Raddestorf 20. Juli 2003
Leider verstarb das Tier einige Wochen später wegen eines bislang unerkannten Herzfehlers. Wir alle waren sehr betroffen, hatten wir diese liebenswerte und jagdlich hochbegabte Hündin schon nach kurzer Zeit sehr ins Herz geschlossen. Die übergroße Hitze ließ das versteckte Leiden zu einem Kollaps des Tieres führen.
Herrmann Hellwinkel bot einen Hund aus seinem nächsten Wurf als Ersatz an. Und Mitte Februar war es soweit:
Erste Kontakte zum Wurf in Soltau
Der Vater des Wurfes: Luchs III v.d. WupperaueRanglistendritter bei der Hegewald Oelde Anfang Oktober und schönster Rüde der Hegewald-Prüfung 2003 Photo
aus „Deutsche Drahthaar-Blätter“ Band 81 11/2003
Die Mutter und ihre Welpen
Die Entscheidung: „Zeus vom Spanger Forst“
Der Abschied vom Zwinger
Zwischenrast bei der langen Heimfahrt
Der erwachsene Hund
Inzwischen ist er ein
erwachsener Hund geworden, der alle Prüfungen bis zur VGP im ersten Preis
bestanden hat – mal sehen, was er jagdlich zurückgibt... Terrier gehören bei uns zur Jagd dazu
Wegen der nicht geringer werden wollenden Fuchspopulation muss ein Niederwildrevier wie das unsere fleißig auch in diesem Bereich Wildschutz betreiben: also mussten zwei Terrier her – sehr zum anfänglichen Missvergnügen meiner Ehefrau. („Bald haben wir einen Zoo!“, als ob wir den nicht längst schon haben!) Mit 7,5 Wochen abgeholt: Finn und Falk
Zwei extra kleine Terrier,
die die Russel-Vorfahren nicht leugnen wollen
Mit fünf Monaten im November
Finn, der etwas größere, aber gutmütigere und Falk, der schon jetzt weiß sich durchzusetzen.
Mal sehen, was aus ihnen wird ...
Vorschläge für Hundenamen
Sie wollen züchten – und Ihnen fehlt der passende Name? Hier finden sie eine Liste von über 1600 alphabetisch geordneten Namen zur Anregung.
Wird fortgesetzt
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Raddestorf |
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