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„Raddestorf,
ein Dorf im Südkreis“ Zusammenstellung kirchner-raddestorf Beginn: 08/02
Hier wird die Geschichte , Kulturgeschichte
und Gegenwart der Menschen in der politischen Gemeinde Raddestorf und ihre
Einbindung in die Samtgemeinde Uchte vorgestellt. Überschriften von
Veränderungs- und Ergänzungskapiteln
der letzten 14 Tage sind rot eingefärbt.
Inhaltsverzeichnis Das Wirtschaftsgebiet Diepholz-Nienburger Geest Zur politischen Gemeinde Raddestorf Ersterwähnungen
der Dorfschaften
Vorbemerkungen
Die aus fünf ehemaligen
Bauernschaften Glissen/Kleinenheerse, Harrienstedt, Huddestorf, Jenhorst und
Raddestorf 1974 entstandene Verwaltungseinheit Raddestorf ist Bestandteil der
Samtgemeinde Uchte, eine der größten Gemeinden des Landes Niedersachsen –
zumindest was die räumliche Ausdehnung angeht. Moor, Heide, Geest und Börde
bestimmen diesen wenig besiedelten Raum. Landwirtschaft ist nach wie vor der
wichtigste Faktor des Bereiches. Die Samtgemeinde liegt am
äußersten Südrand des Landkreises Nienburg/Weser, direkt an die Grenzen von
Nordrhein-Westfalen angelehnt. Die Menschen unseres
Raumes sind geprägt von der historischen Nachbarschaft der ehemaligen
Königreiche Hannover und Preußen. Einfaches bäuerliches
Leben von harter Arbeit bestimmt, lange Einbindung in gutsherrliche
Strukturen und Grenzbewusstsein prägten die Vorfahren der Mitbewohner und
zeigen auch noch heute erahnbare Spuren, wie später noch zu belegen sein
wird.
Karte des Kreises Nienburg
Becker in Heimatbuch des
Kreises 1936
Das Wirtschaftsgebiet Diepholz-Nienburger Geestnach Seedorf/Meyer (Hrsg.). Landeskunde NIEDERSACHSEN. Band II. 1996. Ländlicher Strukturraum zwischen Bremen und OsnabrückDas Wirtschaftsgebiet umfasst den Landkreis Diepholz mit Ausnahme seiner nördlichsten, zum Bremer Umland gehörenden Gemeinden Weyhe und Stuhr sowie den Landkreis Nienburg. Verkehrsgeographisch liegt es zwischen den großen Verdichtungsräumen, mit denen es ausschließlich durch Bundesstraßen und Eisenbahnstrecken, nicht aber durch Autobahnen verbunden ist. Hauptverkehrs- und Entwicklungsleitlinien sind in nordsüdlicher Richtung die Bundestrasse 51 und die parallel zu ihr geführte Haupteisenbahnstrecke Osnabrück-Bremen, die Bundesstraße 61 (Minden-Bassum - Bremen), die stark befahrene Bundesstraße 6 (Hannover-Bremen), die Bundesstraße 215 (Minden – Stolzenau – Nienburg - Verden) sowie in westöstlicher Richtung die Bundesstraße 214 (Braunschweig - Lingen). Die Weser als historisches Verkehrsband hat dagegen viel von ihrer früheren Bedeutung verloren, weil bis zum jüngsten Ausbau nur das 1.000t-Schiff, nicht aber das moderne Europaschiff (1.350 t), die Strecke voll beladen befahren konnte. Die Nutzung geht über den Umschlag von Weserkies und die Belieferung der Chemischen Industrie in Nienburg mit Rohstoffen kaum hinaus. Außer Nienburg verfügen Liebenau, Stolzenau und Hoya über eigene Häfen. Mehrere funktionelle TeilräumeFunktionell lässt sich das Wirtschaftsgebiet wegen seiner Größe in mehrere Teilräume untergliedern. Auch fehlt ein eigentlicher wirtschaftlicher und administrativer Kreismittelpunkt. Das Gebiet um die Kreisstadt Diepholz (16.100 Ew.) im Süden ist überwiegend nach Osnabrück orientiert; die Land und Stadtgemeinden im Norden (z.B. die Städte Syke (22.700 Ew.), Bassum ( 15.000 Ew.), Twistringen (11.900 Ew.), Hoya (4.000 Ew.) unterhalten dagegen lebhafte Pendlerbeziehungen mit der bremischen Wirtschaftsregion, während der östliche Bereich um die Stadt Sulingen (12.400 Ew.), um die Flecken Liebenau (4.600 Ew.) und Uchte (5.000 Ew.) teils nach Diepholz, teils nach Nienburg und teils nach dem westfälischen Minden ausgerichtet ist. Die Gemeinden auf dem östlichen Ufer der Weser einschließlich der Kreisstadt Nienburg haben enge Beziehungen zum Verdichtungsraum Hannover. Die geringe Siedlungs- und Einwohnerdichte (74 Ew./km2), die landwirtschaftliche Prägung und nicht zuletzt historische Gründe rechtfertigen es dennoch, den gesamten Raum gemeinsam zu betrachten. Seit jeher bestehen auf der Verwaltungsebene enge Beziehungen mit Hannover: Früher war das Gebiet Teil des Königreichs Hannover, heute ist es dem gleichnamigen Regierungsbezirk zugehörig, dessen Westgrenze mit der scharfen historischen Grenze zu Oldenburg zusammenfällt. Die Landwirtschaft sichert noch immer viele ArbeitsplätzeNach wie vor sichert die Landwirtschaft im Bezirk einen recht beachtlichen Anteil der Arbeitsplätze. Dieser Anteil liegt mehr als doppelt so hoch wie der Landesdurchschnitt. Traditionell spielt die Veredlungswirtschaft in Form der Züchtung und Mast von Rindern und Schweinen eine große Rolle. Die außerlandwirtschaftlichen Arbeitsstättenschwerpunkte reihen sich an den wichtigen Durchgangsverkehrslinien auf. An der Bundesstraße 51 Lemförde – Diepholz – Twistringen – Bassum - Brinkum - Bremen bzw. an der mit ihr parallel verlaufenden Haupteisenbahnstrecke Osnabrück-Bremen sind das der Industrie-Flecken Lemförde (2.500 Ew.), die Kreisstadt Diepholz, die mehr Verwaltungs-, Einkaufs-, Schulzentrum und Garnison ist (als Industriestandort: Kunststoffverarbeitung, Maschinen und Diesellokbau), sowie die Städte Twistringen (Kleinbetriebe verschiedener Branchen) und Bassum (Maschinenbau, Kunststoffwerk). Im Kreuzungspunkt der Bundesstraße 214 (Braunschweig - Nienburg – Diepholz - Lingen) mit der Bundesstraße 61 (Minden - Bassum) ist die Stadt Sulingen Gewerbestandort mit Schuhfabrik und Kabelwerk, vor allem aber Einkaufs und Schulzentrum. An der Bundesstraße 6 (Hannover – Nienburg - Bremen) hat sich, schon im Vorfeld von Bremen, die ehemalige Kreisstadt Syke des 1974 aufgelösten Landkreises Hoya als Einkaufs und Schulstadt zur einwohnerstärksten Stadt des Landkreises Diepholz (22.700 Ew.) entwickelt mit Arbeitsstätten in meist kleineren Gewerbebetrieben und Kreisnebenstellen. Die Kreisstadt Nienburg (rd. 32.100 Einwohner), weist von allen hier behandelten Zentren dank ihrer günstigen Verkehrslage am Weserübergang und Kreuzungspunkt der Weserrandstraße (Bundesstraße 215) mit der Bundesstraße 6 (Hannover - Bremen) nicht nur die höchste Bevölkerungszahl, sondern auch die meisten Arbeitsstätten auf. Neben der Kreisverwaltung und dem Handel spielt die Industrie eine wichtige Rolle. Für das nördliche Kreisgebiet sind die Papierfabrik in Hoya und eine Marmeladenfabrik in Eystrup zu nennen. Im Süden ist in Steyerberg ein Chemiefaserwerk ansässig geworden und in Rehburg-Loccum ein bekanntes Milchwerk-Unternehmen. Erdöl und Erdgasindustrie: Ein weiterer WirtschaftsfaktorDie Aufzählung der gewerblichen Schwerpunkte wäre unvollständig ohne die Erwähnung der Erdöl- und Erdgasindustrie, die, nach Beschäftigten und Umsatz gemessen, im Bezirk einen überdurchschnittlich hohen Stellenwert besitzt. Seit den fünfziger Jahren werden durch mehrere Gesellschaften im Raum Barnstorf-Diepholz-Barenburg Erdöl und Erdgasfelder ausgebeutet, die zu den größten der Bundesrepublik gehören.
Zur politischen Gemeinde Raddestorf
Die heutige Gemeinde Raddestorf wurde am 19. Februar 1974 nach den Bestimmungen des “Nienburger Gesetzes” aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Raddestorf, Harrienstedt, Huddestorf, Jenhorst und Kleinenheerse gebildet und gehört seit dem gleichen Zeitpunkt verwaltungsmäßig zur Samtgemeinde Uchte. Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 41,77 Quadratkilometert und zählt heute ca. 2.050 Einwohner. Mit dem Neubau des Rathauses in Raddestorf, in dem der Gemeinderat eine Tagungsstätte gefunden hat und in dem die Samtgemeindeverwaltung regelmäßig Sprechstunden für die Bevölkerung der Gemeinde Raddestorf abhält, hat sich auch ein Mittelpunkt für kulturelle Veranstaltungen in der Gemeinde gebildet. Seit der Gebietsreform gibt es in der Gemeinde keine Schulen mehr. Grundschule, Orientierungsstufe, Hauptschule, Sonderschule für Lernbehinderte und Realschule befinden sich in Uchte. Weiterführende Schulen werden in Stolzenau und Petershagen besucht. Die Gemeinde wird von drei verschiedenen Kirchengemeinden betreut. Sie gliedern sich wie folgt: Kirchengemeinde
Raddestorf Mit den Ortsteilen: Huddestorf mit Dierstorf, Harrienstedt, Jenhorst und Raddestorf mit Gräsebilde Kirchengemeinde
Ovenstädt (NRW) Dazu gehören die Ortsteile: Glissen, Halle und Westenfeld Kirchengemeinde
Buchholz (NRW) Dazu gehört der Ortsteil: Kleinenheerse Die Vereine, Gruppen und Verbände erfüllen neben ihrem eigentlichen Satzungszweck vielerlei kulturelle Aufgaben und gewährleisten so ein reges und intaktes Gemeinschaftsleben. Sportvereine: Radsportverein Halle, Sportverein Huddestorf, Sportverein Kreuzkrug, Reit und Fahrverein “St. Georg”, Kreuzkrug-Raddestorf und Umgebung Noch gibt es fünf Ortswehren: Freiwillige Feuerwehr Harrienstedt, Freiwillige Feuerwehr Huddestorf, Freiwillige Feuerwehr Jenhorst, Freiwillige Feuerwehr KleinenheerseGlissen, Freiwillige Feuerwehr Raddestorf. Sonstige Vereine: Heimatverein “Woatermöhln”, viele örtliche Dörpsvereine, Geflügelzuchtverein Jenhorst Geflügelzuchtverein Raddestorf und Umgebung, Laienspielgruppe Jenhorst, Das WeidenherzDojo im kleinen Moor (Aikido), Jenhorst, Brummi-Verein, Huddestorf sowie der Gewerbeverein Raddestorf-Warmsen Der Gewerbeverein Raddestorf / Warmsen bemüht sich erfolgreich um einen weiteren Ausbau und die Entwicklung von Handel und Gewerbe. Die Ausübung des Sports besitzt in der Gemeinde Raddestorf hohen Stellenwert, was auch durch die Erfolge des Radsportvereins Halle mit Deutschen Meister und Vizemeisterschaften dokumentiert wird. Mit der Sporthalle und der Reithalle mit Reitplatz in Kreuzkrug sowie den Sportplätzen in Huddestorf und Kreuzkrug stehen moderne Sporteinrichtungen zur Verfügung. Eigeninitiativen der Bevölkerung ist es zu verdanken, dass das Freizeitangebot durch Dorfgemeinschaftsplätze mit Spielmöglichkeiten für Kinder eine Bereicherung erhalten hat. Das gut ausgebaute und beschilderte Radwegenetz wird von Fahrradfahrern gern angenommen. Grillplätze in den Ortsteilen laden zum Verweilen ein. Die Erhaltung des dörflichen Lebens und der Landschaft ist ein wichtiges Ziel bei der anstehenden Dorferneuerung [...] Dabei gilt es, Tradition und Natur zu bewahren und in Einklang mit den Erfordernissen des modernen Lebens zu bringen. Gerd Koczwara in Festschrift
Raddestorf zur 960-Jahr-Feier 1989 unwesentlich verändert und aktualisiert
2002
Historisches
Ersterwähnungen der Dorfschaften
Im Jahre 1989 hat die Gemeinde Raddestorf ein großes Fest veranstaltet.
Rund um das relativ neu gebaute, kleine Rathaus haben eine Reihe von
freiwilligen Helfern ein Fest organisiert, wo „der Bär steppte“. Plante man ursprünglich eine 950-Jahr-Feier zur Ersterwähnung der
Ansiedlung Raddestorf, stellte sich im Laufe der historischen Arbeiten eines
Kreises von Historikern des Gymnasiums Stolzenau und örtlichen
Heimatforschern unter der Federführung von Dr. Bernd Linnemeier
(Schlüsselburg) heraus, dass die Ersterwähnung bereits 10 Jahre früher
geschah, so wurde aus der 950- eine 960-Jahrfeier. Dazu wurde eine
Festschrift verfasst, die hier in Teilen wiedergegeben werden soll.
VorbemerkungenDie
jeweils erstmaligen urkundlichen Erwähnungen der zur Gemeinde Raddestorf gehörigen
Wohn und Siedlungsplätze erstrecken sich über einen Zeitraum von fast fünf
Jahrhunderten. Sie setzen ein mit der Ersterwähnung Raddestorfs im Jahre 1029
und enden mit der erstmaligen Nennung des Ortsnamens Jenhorst, die zu einem
verhältnismäßig späten Zeitpunkt, nämlich 1519, erfolgte. Alle übrigen
Ortschaften erfahren ihre erstmalige urkundliche Erwähnung während des 13.
Jahrhunderts, genauer gesagt zwischen den Jahren 1218 und 1296. Hierbei
muss allerdings gesagt werden, dass wir es bei all diesen Ersterwähnungen
nicht etwa mit solchen Schriftquellen zu tun haben, die den Rang einer
Gründungsurkunde einnehmen, wie es sie bisweilen bei Klöstern oder Burgen
gibt, sondern dass die erstmaligen Nennungen unserer Ortschaften zumeist im
Zusammenhang mit Rechtsgeschäften stehen, die von weltlichen oder geistlichen Herren vorgenommen – Güter oder
Einkünfte betreffen, auf welche die Landesherrschaft, der Adel oder die
Geistlichkeit an eben jenen Orten den Anspruch des Eigentums erhob. Hieraus
folgt, dass ein Ort, wenn er im Laufe des 13. Jahrhunderts erstmals in einer
Urkunde, einem Güterregister oder einer anderen Schriftquelle erscheint,
nicht unbedingt kurz zuvor entstanden sein muss: Er kann durchaus noch einige
Jahrhunderte älter sein, wobei sich der Zeitpunkt seiner erstmaligen
Besiedlung kaum sicher bestimmen lässt, da sowohl die Archäologie als auch
die Ortsnamensforschung allenfalls ungefähre Anhaltspunkte liefern können. Allerdings
lassen archäologische Untersuchungen, wie sie gerade im Bereich der
Mittelweser zahlreich vorgenommen wurden, den Schluss zu, dass unsere Heimat
lange vor dem Einsetzen einer Schriftüberlieferung besiedelt wurde. Gerade in
unmittelbarer Nähe der Weser, d.h. oberhalb ihrer alten Uferzonen in
hochwasserfreier Lage, hat man zahlreiche Spuren früher Besiedlung
festgestellt, die durchweg in die Zeit um Christi Geburt und die darauf
folgenden Jahrhunderte zurückreichen, wie etwa in der Nähe von Müsleringen,
um ein Beispiel aus der näheren Umgebung zu nennen. Auch
im Bereich der Gemeinde Raddestorf dürfte die Besiedlung von der Weser her
erfolgt sein und erst in den folgenden Jahrhunderten in flussfernere Bereiche
hinein ausgegriffen haben, indem man – von Osten nach Westen
voranschreitend durch Rodung von
Wäldern und Urbarmachung von Ödland Neuland erschloss, bis man die
siedlungsfeindlichen Moorgebiete im Nordwesten erreichte. Bevor
wir uns den mittelalterlichen bzw. frühneuzeitlichen Schriftquellen zuwenden,
die die Namen der einzelnen Ortschaften zusammen mit einem festen Datum
überliefern oder aber, wenn eine exakte Zeitangabe fehlt, auf anderem Wege
datierbar sind, noch einige kurze Anmerkungen zur räumlichen bzw. zeitlichen
Dichte und zum Aussagewert dieser Quellengruppe im Rahmen unserer
Fragestellung: Das
Material an Urkunden und Registern mittelalterlichen Ursprungs ist für den
Raddestorfer Raum wie in vielen anderen ländlichen Gegenden Norddeutschlands
von nur geringem zahlenmäßigen Umfang. Diese Tatsache erklärt sich nicht
zuletzt aus den sicherlich hohen Substanzverlusten, die bei Urkundenbeständen
von Klöstern wie dem nahegelegenen Nendorf, dem Hausarchiv der Grafen von
Hoya oder dem Archiv von Bistum und Domkapitel Minden eingetreten sind, da
man in Zeiten politischer oder religiöser Umbrüche solchen Dingen wenige oder
gar keine Beachtung schenkte. Als
Phasen des Wandels können für unser Gebiet die Reformation, der Klöster wie
Nendorf und Schinna zum Opfer fielen, die Machtübernahme der Welfen nach dem
Aussterben des Hoyaer Grafenhauses 1582 sowie der Dreißigjährige Krieg, in
dessen Folge das Bistum Minden 1650 an Brandenburg-Preußen gelangte, gelten. Der
achtlose Umgang mit Archivbeständen des Mittelalters, wie er zu solchen
Zeiten und bei entsprechenden Gelegenheiten weniger die Ausnahme als vielmehr
die Regel gewesen sein dürfte, verursacht auch hinsichtlich der Ersterwähnung
unserer Ortschaften eine gewisse Zufälligkeit; kurz gesagt: Unsere Urkunden
müssen nicht die ältesten bzw. frühesten sein, die jemals existierten –
älteres Material kann zerstört oder verlorengegangen sein. Was
nun den Aussagewert des Urkundenmaterials angeht, so können wir über den
rechtsrelevanten Inhalt des jeweiligen Schriftstückes hinaus noch
Erkenntnisse über das politischgesellschaftliche Machtgefüge, wie es im
Mittelalter bestand und stets einem gewissen Wandel unterworfen war,
gewinnen, wenn wir uns die Personen oder Institutionen vor Augen führen, die
Urkunden und Register ausstellten oder niederschreiben ließen: Da sind, um
nur die wichtigsten zu nennen, die Bischöfe von Minden, die neben ihrer
geistlichen Funktion noch eine bedeutende politische Macht darstellten, das
für die engere Umgebung wichtige Kloster Nendorf, welches nach seiner
Gründung um das Jahr 1200 rasch zu ansehnlichem Besitz an Gütern und Rechten
gelangte, sowie schließlich das Hoyaer Grafenhaus, welches als späterer
Exponent der Landesherrschaft bedeutsam wurde, wenngleich seine eindeutige
Oberhoheit innerhalb dieses Raumes erst seit dem ausgehenden 13. Jahrhundert
klar erkennbar ist. Was
die mittelalterlichen Urkunden dagegen zumeist nicht erkennen lassen, sind
Größe sowie Wirtschafts- und Bevölkerungsstruktur einzelner Ortschaften.
Dieser Fragenkomplex kann erst durch frühneuzeitliche Quellen, wie sie hier
im beginnenden 16. Jahrhundert zögernd einsetzen, ansatzweise erhellt werden. Im
folgenden sollen nun die mittelalterlichen bzw. frühneuzeitlichen
Schriftquellen, soweit sie auf die Ortschaften der Gemeinde Raddestorf Bezug
nehmen, kurz vorgestellt werden: RaddestorfDer
Ort Raddestorf verdankt seine erstmalige Erwähnung einer Bestätigungsurkunde
Kaiser Konrads II. (1024 1039) über
die Besitzungen des kurz zuvor durch den Mindener Bischof Sigebert
gegründeten Kollegialstiftes St. Martini zu Minden. In dieser Urkunde vom 13.
April 1029 einer der ältesten aus dem
Bereich zwischen Minden und Nienburg überhaupt wird neben anderen Gütern und Einkünften auch der Weinzehnte
von dem Hof Raddestorf (“et Ratherisdorfa omnem decimationem vini”) genannt,
also eine Abgabe, die sicher nur einen Teil der landwirtschaftlichen
Produktion dieses Hofes umfasste, dennoch aber für eine klösterliche
Einrichtung, die stets eine gewisse Menge an Messwein benötigte, nicht
unwichtig war. Es muss offen bleiben, ob wir es bei dem mehrfach in späteren
Urkunden genannten Raddestorf mit einem Einzelhof zu tun haben oder ob es
sich hierbei um einen von mehreren Höfen handelte, die insgesamt als
“Ratherisdorfa / Reterestorpe” bezeichnet wurden. [....] HuddestorfDas
im Jahre 1148 gegründete Benediktinerkloster Schinna spielt bei der
erstmaligen Erwähnung des Ortes Huddestorf eine wichtige Rolle: In einer in
die Zeit um 1225 datierten Urkunde bestätigt der schon genannte Bischof
Konrad von Minden, dass die Brüder Alexander und Helmbert von Holthusen der
Kirche zu Schinna den Zehnten zu Sehnsen verkauft hätten. Als Entschädigung
für die Mindener Bischofskirche übertrugen die Gebrüder von Holthusen dem
Bischof zwei Hufen Landes in Huddestorf (“duos mansos in Huddesthorp”).
Allerdings wurde auch hier das Kloster Nendorf durch verschiedene Schenkungen
in Form von Haus und Grundbesitz sowie anderer Einkünfte im Laufe der Zeit zu
einem wichtigen Grundherrn. Während die Urkunde aus der Zeit um 1225, die sich nachdem das Original längst verlorengegangen war – in einer Abschriftensammlung des 16. Jahrhunderts erhalten hatte, im Zweiten Weltkrieg verbrannte, ist diejenige Urkunde, welche die zweite schriftliche Erwähnung Huddestorfs enthält und die aus dem Jahre 1243 stammt, wohl erhalten. Hierbei handelt es sich um eine Güterbestätigung Bischof Johanns von Minden vom 24. August 1243, in der neben Huddestorf auch andere Orte der Gegend, so u.a. Harrienstedt, genannt werden. [....] HarrienstedtAuch
für die kleine Dorfschaft Harrienstedt und ihre erstmalige Nennung in einer
mittelalterlichen Urkunde ist der Erwerb von Gütern und Rechten von Seiten
des Klosters Nendorf entscheidend. Um den einmal erworbenen Besitz gegenüber
den Ansprüchen Dritter zu sichern, erlangte das Kloster wiederholt die
Bestätigung seines Eigentums durch die Mindener Bischöfe. So bestätigt Bischof
Johann von Minden (1242 – 1253) in einer am 24. August 1243 ausgestellten
Urkunde dem Benediktinernonnenkloster Nendorf neben zahlreichen anderen
Gütern und Einkünften auch den Besitz von Ländereien in Harrienstedt (“agros
in herigstede”). Diese Ländereien wurden möglicherweise schon damals durch
ortsansässige Bauern bewirtschaftet, die dem Konvent in Nendorf Pacht bzw.
Grundzins entrichteten; eine Abgabe, die der Nendorfer Kirche noch im 17.
Jahrhundert, also lange nachdem das Kloster aufgehört hatte zu existieren,
zufloss. [....] KleinenheerseDie
Tatsache, dass nicht nur weltliche Herren wie die Grafen von Ravensberg,
sondern auch geistliche Institutionen im Mittelalter über weitgestreute
Besitzrechte verfügen konnten, wird an der frühesten Nennung der Bauerschaft
Kleinenheerse veranschaulicht: Am 1. April des Jahres 1296 übergab der Bremer
Erzbischof Gieselbert dem Kloster Nendorf das Eigentum an einem dort
gelegenen Haupthof (“curia in herse”). Der Güterzuwachs des Klosters Nendorf
vollzog sich an diesem Ort offenbar besonders rasch und nachhaltig, denn
schon am 30. Juni desselben Jahres übereignete Bischof Ludolf von Minden
(1295 1304) den Benediktinernonnen eine Hufe Landes mit zugehöriger Hofstelle
und fünf Äcker in Heerse. Eine
Unterscheidung zwischen den beiden Ortschaften Großen und Kleinenheerse
findet zum damaligen Zeitpunkt noch nicht statt; es ist denkbar, dass sich
die – auch räumliche Trennung der
alten Dorfschaft Heerse in das hoya’sche Kleinenheerse und das mindische
Großenheerse erst im ausgehenden Mittelalter vollzogen hat. JenhorstDie
Ortschaft Jenhorst ist, wie schon das Fehlen jeglicher mittelalterlicher
Urkundenüberlieferung zeigt, verhältnismäßig jungen Ursprungs. Ihre Anfänge,
die man wohl als das Ergebnis von Urbarmachung und Erschließung bis dahin
unbesiedelten Landes an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit interpretieren
muss, liegen mit großer Wahrscheinlichkeit in dem Einzelhof des “Cord upter
(= auf der) Jegenhorst”, der in einem Steuerregister der Grafschaft Hoya von
1519 erstmals genannt wird. Der spätere Ortsname ist also eine der auf
“horst” endenden Siedlungsbezeichnungen, wie sie beiderseits der Weser,
allerdings stets in einiger Entfernung vom Flusslauf, häufig auftreten und
zumeist Einzelhöfe oder kleinere Höfegruppen bezeichnen, die wie sich andernorts nachweisen läßt – im
Zuge spätmittelalterlicher Binnenkolonisation entstanden sind. Im
frühen 16. Jahrhundert zählte der Siedlungsplatz bzw. Einzelhof Jenhorst übrigens
zum Amt Uchte, und zwar zu dessen südöstlichem Grenzbezirk “bynnen der
Lanthwer” (= innerhalb der Landwehr), wo sich u.a. die Einzelhofbezeichnungen
“by dem yle”, “brammerlo”, “thom Kolcke”, “upter lemckulen” und “In der hese”
finden, die zu einem guten Teil zu Hof oder Familiennamen geworden sind, wie
sie noch heute vielfach in der Gegend vorkommen. Dr.
Bernd Wilhelm Linnemeier, Die Ortschaften der Gemeinde Raddestorf und ihre
erstmaligen Erwähnungen in den Urkunden des Mittelalters und der frühen
Neuzeit. In: Festschrift Raddestorf 09/1989
Es existiert inzwischen
ein interessant gestaltetes Heimatbuch „Raddestorf“, das etwa 1992
herausgekommen ist.
Kirchengeschichtliches
Kapelle und Gotteshaus
Im Mai 1650 wandten sich die zum Kirchspiel Nendorf gehörenden Dorfschaften Raddestorf,, Harrienstedt, Bramerloh, Jenhorst, Huddestorf und Dierstorf an den „durchlauchtigen, hochgeborenen Fürsten und Herrn, Herrn Christian Ludwig, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg“ mit der Bitte, den Bau einer Kapelle und Schule anzuordnen, „wozu die Kinderlein den Winter trocken können, ab und zu, ein und ausgehen.“ Dazu sollte der Fürst auch der Hausstätte ohne Haus „worauf einer gewohnt mit Namen Gereko Harke, der unlängst mit allen Erben hingestorben und keine natürlichen Erben vorhanden“, die Leibeigenschaft erlassen. Im Jahre 1663 wurde dann von den genannten Dorfschaften die Kapelle erbaut.
Wie der Spruchbalken über der Eingangstür der Kapelle vermuten lässt („Wenn schon zu dieser Zeit viele Menschen widersprechen, so tut Gott was auch wie er will und wird es rächen“), hat es beim Bau der Kapelle mancherlei Schwierigkeiten gegeben. Bis zum Jahre 1908 haben in der Kapelle Abendmahlsgottesdienste und Katechismusunterricht stattgefunden. Von 1908 an diente die Kapelle zu allen gottesdienstlichen Handlungen der mit diesem Jahre neuerrichteten Kollaboratur.
Im Jahre 1926 wurde dann die neue Lutherkirche gebaut. Anfang März begannen die Ausschachtungsarbeiten. Am 5. April (2. Ostertag) wurde die Grundsteinlegung feierlich begangen. An Luthers Geburtstag (10. November) fand die Einweihung der Kirche durch Landesbischof D. Marahrens statt. Einige Jahre später (Herbst 1929) wurde die alte Kapelle abgebrochen, um Raum für die Erweiterung des Schulplatzes zu lassen. Die Kanzel und der Spruchbalken der alten Kapelle wurden in den im gleichen Jahre errichteten Gemeindesaal eingebaut. Dort findet sich auch noch der Altar aus der alten Kapelle. Text entnommen: Kreisausschuss des Kreises Nienburg
(Hrsg.) Heimatbuch des Kreises 1936 Leider ist dies aber noch nicht alles aus der Kirchengeschichte: - das Gebälk der Kapelle von 1663 wurde von einem kleinen Landwirt gekauft, wieder zusammengefügt und dient als Rahmen eines heute noch existierenden Schweinestalls. - der wunderschöne, handgeschnitzte Altar verschwand zunächst auf dem Pfarrboden und wurde Winter 1946/7 von frierenden im Gemeindesaal untergebrachten Flüchtlingen zu Kleinholz verarbeitet - die künstlerisch sehr schöne und kunsthistorisch außerordentlich wertvolle Kanzel fand zunächst keine Beachtung, sollte eigentlich in der neugebauten Friedhofskapelle Platz finden und wurde erst bei Maler-Restaurationsarbeiten von dem damaligen Pastor Mahrenholz entdeckt und zur Restaurierung nach Hannover verbracht. Heute prunkt sie als Schmuckstück in der schlichten aber anheimelnden Kirche.
Vielleicht liest Herr Mahrenholz zufällig diese Seiten und kann mehr Details zu diesen merkwürdigen Vorgängen erzählen. Insgesamt spricht dies alles nicht unbedingt für ein intensives historisches Bewusstsein von Kirchenmitgliedern und Kreiskirchenverwaltung.
Baustile und Wohnverhältnisse
Höfe in den 30er Jahren
Die nachfolgenden Bilder zeigen Höfe aus Gräsebilde, Huddestorf und Raddestorf. Sie sind entnommen aus Kreisausschuss des Kreises Nienburg (Hrsg.) Heimatbuch
des Kreises 1936 1936 Hofstelle Fullriede/Rodenberg, Huddestorf seit 1619 (Alte und neue Hofstelle)
Hofstelle Heuer(Harke), Raddestorf seit 1750
Hofstelle Kruse (Burmester), Gräsebilde seit ca. 1730
Hofstelle Büsching(Hinring) Huddestorf seit 1526
Hofstelle Linnemeier (Busse) Huddestorf seit 1711
Hofstelle Müller-Heine (Steffens) Huddestorf seit 1695
Hofstelle Kruse (Brokate) Huddestorf seit 1697
Hofstelle Büsching (Cors)Huddestorf seit 1800
Hofstelle Berghorn (Ammann) Huddestorf seit 1707
Hofstelle Sander (Eickenhorst) Huddestorf seit 1694
Natürlich haben sich die Gesichter der Bauernhäuser besonders in den sechziger Jahren ganz deutlich verändert, aber eine Dokumentation der Ursprünglichkeit scheint mir von großer Wichtigkeit. Beim Betrachten der Bilder fällt auf, dass die Häuser teilweise in einem sehr baufälligen Zustand waren. Dazu muss man allerdings wissen, dass gerade die Landwirtschaft in der Weimarer Zeit von großer wirtschaftlicher Not betroffen war und dass ausgerechnet das Dritte Reich mit seiner verquerten Ideologie den Bauernstand als außerordentlich wichtigen Teil eines gesunden Volkskörpers und einer ernährungswirtschaftlichen Autonomie ansah, alle Landwirte entschuldete und durch Subventionen zu einer Wiedererholung brachte.
Dörfliches Leben
Projektiert ist eine
Darstellung von Ausschnitten über unser dörfliches Leben in Raddestorf. Sie
wird laufend ergänzt.
Die FeuerwehrEin wichtiger Bestandteil des gemeinschaftlichen Lebens auf dem Dorfe. Sie ist nicht nur nützlich zur Brandbekämpfung, die von den vielen ehrenamtlichen aktiven Feuerwehrmännern und neuerdings auch –frauen zu jeder Tag- und Nachzeit durchgeführt wird, sie bildet auch einen Kristallisationspunkt des gesellschaftlichen Lebens.
Photo
1973 Die Männer der aktiven Feuerwehr
Neuerdings steht sie leider in der Diskussion der Samtgemeinde, es droht eine Zusammenlegung einzelner Wehren, denn die unverschuldet angespannte Finanzlage der Kommunen zwingt zu Einspaarungen. Das wäre natürlich eine Katastrophe für das Sozialleben der einzelnen Dorfschaften.
Der Gemeinderat
Wie alles ist auch die kommunalpolitische Tätigkeit in unserem Raum von einer großen Beständigkeit ausgezeichnet: so war etwa der letzte Bürgermeister von 1968 bis zu seinem plötzlichen Tode in seinem Amt und vertrat die Belange seine Mitbürger.
Heinrich Heuer 1974 (Bildausschnitt)
Heinrich Heuer bei seiner Ehrung zum
20jährigen Bürgermeisterjubiläum 1988
Er hat viel für die Gemeinde zusammen mit seinen Gemeinderäten bewirkt und hätte für seine selbstlose, ehrenamtliche Tätigkeit eigentlich eine offizielle staatliche Ehrung verdient!
Nachbarschaften
VorbemerkungenAus alter Tradition und aus früher einmal nötiger gegenseitiger Hilfeleistung hält sich in unseren Breiten nach wie vor die aktive Nachbarschaftshilfe. Ob man nun gegenseitig Fahrdienste für Feierlichkeiten organisiert, wo der Nachbar nachts aufsteht, um die nicht mehr Fahrtüchtigen aus dem Feierlokal abzuholen, ob man bei größeren Feiern, Trauerfällen und anderen Gelegenheiten den ganzen Tag mithilft, Speisen zuzubereiten, einzuschenken oder ob man bei Bautätigkeiten kostenlos mitwirkt – die geleistete Hilfe ist selbstverständlich und keiner entzieht sich der Verantwortung, wenn er von dem Nachbarn gebeten wird.
Schnadgänge
5. Schnadgang
Raddestorf unter strahlender Wintersonne Erinnerungen und Bericht
2008 Ziel der diesjährigen Expedition war der Gemeinde- und zugleich Jagdgrenzgang Dierstorf/Huddestorf und Gräsebilde/Raddestorf. Zum bewährten Speditions- und Marketender-Team von Hoss Willi kam wegen der großen Anzahl der Teilnehmer noch ein weiteres Transportunternehmen, nämlich das des Brandmeisters Cunrods Günther hinzu. Beide, so muss man anfügen, haben sich für das nächste Jahr hervorragend empfohlen. Immerhin handelt es sich für den kleinen Niedersächsischen Ort Raddestorf bereits um seine fünfte Schnadgang-Veranstaltung:
019: Allmende-Teich im Warmser Moor 022: Auf der Fahrt mit dem Planwagen
024: Der zu großen Teilen völlig überwachsene Schulweg
neben dem heutigen Wirtschaftsweg 026: Der sachkundige Führer Willi Witte (rechts) 028: Warmer Empfang in Heinz Hormannschen Backhaus in
Harrienstedt
030: Preußenstein zwischen Gräsebilde und
Großenheerse/Buchholz Am Bullenkopf
Aspekt des Klepperschen Kiesteiches zwischen Raddestorf
und Gräsebilde [Wesemann] Der begangene Abschnitt des Schnadgangs 2008 (grüner
Markierung Raddestorfs Ostgrenze, rot gezeichnet die Grenzen zwischen
Diertorf/Huddestorf und Gräsebilde/Raddestorf) Die nachfolgenden Photos
hat Andreas Wesemann aufgenommen, der wohl mit zu den jüngsten Teilnehmern
unserer Expedition zählte: Traditionelles Treffen war 12.30h am Feuerwehrgerätehaus. Natürlich mussten die fleißigen Organisatoren schon lange vorher die heißen Getränke vorbereiten und die Wärmekannen füllen, sowie die Abendmahlzeit mit Brötchen, Zwiebeln, Gurken, Butter und Met heranfahren. Über fünfundzwanzig Personen fanden sich pünktlich ein und nach einer aufmunternden Begrüßung ging es zu den Transportgeräten, die uns in den nordöstlichsten Teil der Gemarkung brachte. Von dann an hieß es laufen, war die Grenze deutlich in ihrer Landschaftsform erkennbar (Hänge, Hagen oder Gräben) konnte man vergnüglich spekulieren, wer wohl in den im Landschaftshintergrund liegenden Hof der Besitzer war, und wie der sich wohl freuen würde, wenn wir bei ihm kurz und überraschend vorbeikämen .... Die Dierstorfer „Kartoffelwiese – Grenze Bildmitte am
Hagen oder entlang des Wassergrabens rechts. Die Teilnehmer diskutierten
intensiv mit Hilfe des Kartenbildes. Nach dem ersten Drittel des Weges musste eine „schöpferische Pause“ eingelegt werden: am Dierstorfer Kriegerdenkmal steht die das bemerkenswerte Wunderwaldsche Fachwerk-Gebäude, das sogar beheizt war. Für die Versorgung hatte das Marketendergespann die Vorbereitung getroffen. Momentaufnahmen an der „Schöpfstelle 1“ Dierstorf Anschließend folgte die Gruppe den teilweise schwer zu findenden örtlichen Markierungspunkten der Grenze bis zum Jägerkrug, wo kurz vor dem Ende sie sich sogar zwischen zwei Häusern hindurchwand Der gefrorene Boden erleichterte den Weg über die Felder Dann waren es nur noch wenige
Schritte zur „Schöpfstelle 2“, dem gepflegten und liebevoll Naturgrundstücke
von Burkhard Heuer. Eine kleine Feuerstelle begrüßte die herannahenden Wanderer Die Marketender-Armada war bereits eingetroffen Und so gab es für die Teilnehmer viel unbekanntes Schönes im
eigenen Dorf zu bewundern Die abschließende kleine
Wanderung zum gemütlichen Met-Essen fand offensichtlich einen sehr hungrigen
Fotographen. Denn aus diesem letzten Teil existieren leider keine Fotos mehr.
Es war dennoch sehr schön heimelig und gemütlich mit den Nachbarn noch ein paar
nette Stunden verbringen zu können. Wird
fortgesetzt... |
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Raddestorf |
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