Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen zum Geflügel
Brutzeiten
– Übersicht
Enten
Fasane
Gänse
Laufvögel
Raufußhühner
Rebhühner
Säger
Schwäne
Wachteln
Graugänse
(Anser anser)
Tiersteckbrief Graugans
Wo die Graugans lebt
Wie die Graugans lebt
Aufzucht der Jungen
Gänsezucht
– Tipps im Internet
Gänsezucht
Erfahrungen mit Gänsen
Raddestorfer
Erfahrungen mit Graugänsen
Zum Biotop
Der
Grabenweiher
Ein
Futtertag im Sommer 2005
Zuchtjahr 2009
Zuchtjahr 2011
Zwei Zuchtgruppen
Allgemeine Informationen zum Geflügel
Brutzeiten - Übersicht
Die vorliegende Tabelle versucht
zunächst eine Übersicht, um dann schließend alphabetisch geordnet
nach Tierfamilien die Brutzeiten aufzuzeigen. Die Angaben sind angelehnt
an die Tabellen des Brutmaschinenherstellers Kolkmann, 31613 Wietzen).
Domestizierte
Vögel (Übersicht)
|
Tage
|
Bantam
|
10-21
|
Enten
|
28
|
Gänse
|
28-35
|
Perlhuhn
|
28
|
Großes
Geflügel
|
21-23
|
Tauben
|
17-21
|
|
|
|
|
Wildvögel
(Übersicht)
|
|
Wachtelarten
|
18-23
|
Entenarten
|
23-31
|
Gänsearten
|
22-36
|
Schwäne
|
26-37
|
Rebhühner
|
23-24
|
Fasan
|
23-28
|
Pfauen
|
28
|
Enten
Alphabetische
Ordnung
|
Tage
|
Amazonas-Ente
|
25
|
Augenbrauenente
|
26
|
Bahama-Spießente
|
25
|
Baumente,
Eytons...
|
30
|
Baumente,
Javan.
|
28
|
Bergente,
Große
|
27
|
Bergente,
Kleine
|
27
|
Blauflügelente
|
24
|
Braunente,
Neuseeländ.
|
28
|
Brautente
|
32
|
Büffelkopfente
|
22
|
Dunkelente
|
26
|
Eiderente
|
24
|
Eisente
|
23
|
Fleckschnabelente
|
26
|
Florida-Ente
|
26
|
Gelbschnabel-Ente
|
27
|
Grauente,
Austr.
|
25
|
Grünflügelente
|
24
|
Gluckente
|
25
|
Halsringente
|
26
|
Hawaii-Ente
|
26
|
Hottentottenente
|
24
|
Hühnergangs
|
30
|
Kapente
|
25
|
Kaplöffler
|
26
|
Kasarka,
Austral.
|
30
|
Kasarka,
Europ.
|
30
|
Kastanienente
|
26
|
Knäkente
|
24
|
Kolbenente
|
27
|
Kragenente
|
30
|
Krickente,
Chilen.
|
24
|
Kuba-Ente
|
30
|
Löffelente,
Europ.
|
26
|
Löffelente,
Neuseeländ.
|
26
|
Lysanente
|
26
|
Mähnengans
|
30
|
Mandarin-Ente
|
32
|
Marmelente
|
25
|
Maskenente
|
24
|
Moorente
|
26
|
Paradieskasarka
|
30
|
Peposaka-Ente
|
28
|
Pfeifente,
Amerik.
|
24
|
Pfeifente,
Chilen.
|
26
|
Pfeifente,
Europ.
|
25
|
Philippinenente
|
26
|
Plüschkopfente
|
24
|
Prachteiderente
|
22
|
Puna-Ente
|
26
|
Radjah-Gans
|
30
|
Reiherente
|
25
|
Riesentafelente
|
26
|
Ringente
|
23
|
Rostgans
|
30
|
Rotkopfente
|
28
|
Rotlöffelente,
Argent.
|
25
|
Rotschnabelente(Baumente)
|
28
|
Rotschnabelente(Löffler)
|
25
|
Samtente
|
28
|
Schellente
|
28
|
Schnatterente
|
26
|
Schneckente
|
24
|
Schwarzkopfmoorente
|
27
|
Schwarzkopfruderente
|
24
|
Sichelente
|
25
|
Spatelente
|
30
|
Spießente,
Bahama
|
25
|
Spießente,
Chilen.
|
25
|
Spitzschwingente
|
24
|
Tafelente
|
27
|
Tafelente,
Südl.
|
26
|
Tauchente,
Neuseeländ.
|
26
|
Trauerente
|
28
|
Tüpfelpfeifgans
|
31
|
Wanderente
|
30
|
Weißrückenente
|
26
|
Witwenpfeifgans
|
28
|
Zimtente
|
24
|
Fasane
Alphabetische
Ordnung
|
Tage
|
Argusfasan
|
25
|
Blauer
Ohrfasan
|
26-28
|
Blutfasan
|
28
|
Brauner
Ohrfasan
|
26-27
|
Bulwer
Fasan
|
25
|
Diamantfasan
|
23
|
Edwarsfasan
|
21-23
|
Elliotsfasan
|
25
|
Feuerrückenfasan
|
24-25
|
Glanzfasan
|
27
|
Goldfasan
|
23
|
Jagdfasane
|
24
|
Koenigsfasan
|
24-25
|
Koklasfasan
|
21-23
|
Kupferfasan
|
24-25
|
Mikadofasan
|
26-28
|
Ohrfasan,
Weißer
|
24
|
Pfaufasan
|
22
|
Salvadorisfasan
|
22
|
Schwarzfasane
|
23-25
|
Silberfasan
|
25
|
Swinhoe-Fasan
|
25
|
Wallichfasan
|
26
|
Gänse
Alphabetische
Ordnung
|
Tage
|
Andengans
|
30
|
Blaugeflügelgans
|
31
|
Blessgans
|
26
|
Graugans
|
28
|
Graukopfgans
|
30
|
Hawaiigans
|
29
|
Kaisergans
|
25
|
Kanadagans
|
28
|
Kurzschnabelgans
|
28
|
Magellangans
|
36
|
Nilgans
|
30
|
Orinoccogans
|
30
|
Ringelgans
|
22
|
Rothalsgans
|
25
|
Rotkopfgans
|
30
|
Saatgans
|
28
|
Schneegans
|
25
|
Streifengans
|
28
|
Tanggans
|
32
|
Zwerggans
|
25
|
Zwergschneegans
|
23
|
Laufvögel
Alphabetische
Ordnung
|
Tage
|
Emu
|
57-62
|
Strauß
|
40-42
|
Nandu
|
35-40
|
Raufußhühner
Alphabetische
Ordnung
|
Tage
|
Alpenschneehuhn
|
20-21
|
Auerhuhn
|
26
|
Birkhuhn
|
26
|
Felsengebirgshuhn
|
25
|
Fichtenwaldhuhn
|
21-22
|
Haselhuhn
|
25
|
Kragenhühner
|
24
|
Moorschneehuhn
|
23
|
Moorschneehuhn
Schott.
|
22
|
Präriehuhn
|
24-25
|
Spitzenschwanzhuhn
|
24-25
|
Rebhühner
Alphabetische
Ordnung
|
Tage
|
Chukarrebhuhn
|
23
|
Engl.
Rebhuhn
|
23
|
Frz.
Rebhuhn
|
23
|
Ungar.
Rebhuhn
|
24
|
Säger
Alphabetische
Ordnung
|
Tage
|
Gänsesäger
|
30
|
Kappensäger
|
28
|
Mittelsäger
|
30
|
Zwergsäger
|
28
|
Schwäne
Alphabetische
Ordnung
|
Tage
|
Höckerschwan
|
37
|
Koskorobaschwan
|
35
|
Pfeifschwan
|
36
|
Schwarzhalsschwan
|
36
|
Singschwan
|
36
|
Trauerschwan
|
26
|
Trompetenschwan
|
33
|
Zwergschwan
|
30
|
Wachteln
Alphabetische
Ordnung
|
Tage
|
Chinesische
Zwergwachtel
|
18
|
Douglas-Schopfwachtel
|
22
|
Gambel
Schopfwachtel
|
22
|
Hauben-Schopfwachtel
|
23
|
Japan.
Wachtel
|
18
|
Schuppenwachtel
|
23
|
Virginische
Baumwachtel
|
21
|
Graugänse (Anser anser)
Tiersteckbrief Graugans
Landesjagdverband NRW
Länge:
75 bis 90 cm Gewicht: 3 bis 4kg Paarungszeit: März/April Brutdauer: 28
Tage, 5 bis 9 Eier Lebensraum: Feuchtgebiete
Von der Gans weiß man, dass sie angeblich dumm
sein soll - ein Irrglaube. Spätestens seit der Grundlagenforschung von
Konrad Lorenz hat sich herumgesprochen, dass Gänse ausgesprochen lernfähige
Tiere mit ganz ausgeprägtem "Gruppenverhalten" sind. Sie
leben zwar in großen Gemeinschaften, die vor allem für das winterliche
Zugverhalten von Bedeutung sind - in diesen Gruppen erweisen sich die Gänse
allerdings als treue Partner. Gänse treten nicht nur als Zugvögel auf.
In Nordrhein-Westfalen leben Graugänse als heimische Wildart - und das
in örtlich erstaunlicher Besatzdichte. Als Schwimmvogel leben Graugänse
natürlich vorzugsweise im Wasser. Diese räumliche Entfernung von
Fressfeinden (was hat noch mal der Fuchs gestohlen???) bringt die Gänse
sogar dazu sich auf dem Wasser zu paaren. Wenn es um den Hunger geht,
sind Graugänse ziemlich bequem: Sie rupfen nur die Spitzen und Blätter
der niederen Vegetation ab - das führt zu teilweise erheblichen Schäden
in der Landwirtschaft.
Biotope
Größere
stehende Gewässer mit alten Röhrichtzonen oder mit Weidengebüsch und
kleinen Inseln. Zahm auch auf vielen Parkgewässern.
Lebensart
Ernährt
sich von Gras und anderen Grünpflanzen, im Winter auch von Saat,
Getreidekörnern und Wurzeln.
Die wildlebenden Populationen Nord- und Mitteleuropas ziehen im
September / Oktober zum Überwintern größtenteils in die westlichen
Mittelmeerländer und kehren meist schon Anfang März in ihre
Brutgebiete zurück. Zahme Parkvögel bleiben meist ganzjährig und
lassen sich von der Bevölkerung mit Brot und Getreide durchfüttern.
Aufzucht
der Jungen
Graugänse
leben meist in Dauer-Ehe. Das Nest wird vom Weibchen allein aus Pflanzen
der nächsten Umgebung gebaut; sein Rand dicht mit Daunen gepolstert.
Die meist 4-9 Eier bebrütet ebenfalls das Weibchen allein 27-30 Tage
lang. Das Männchen überwacht die Umgebung des Nestes. Die geschlüpften
Jungen sind Nestflüchter und werden von beiden Eltern geführt. Auch am
Wöhrder See kann man im Mai 2-3 Familien beobachten, wie sie in
"Kiellinie", die Küken zwischen Mutter und Vater über die
Wasserfläche ziehen. Bei Bedrohung werden die Jungen besonders vom Männchen
mit Zischen, Bissen und Flügelschlägen verteidigt. Im Alter von 8
Wochen werden sie flugfähig, bleiben jedoch weiterhin bei den Eltern.
Mehrere Familien schließen sich meist zu Schwärmen zusammen. Erst im
Winterquartier entfernen sich die Jungen aus dem Familienverband.
Irmtraut
Kreutzkamp. Hamburg (unter Mitarbeit von Sönke Martens, ltzhoe). -
Hamburger avifaun. Beitr. 28: 129-158, 1996 Arbeitskreis an der
Staatlichen Vogelschutzwarte Hamburg
Gänsezucht - Tipps im Internet
Gänsezucht
Peter Tellenbach
Nest
Gänse bauen ihre Nester selber, wo immer es ihnen passt, darum müssen
wir den Nestbau lenken. Der einzige richtige Platz wird in den meisten
Orten der Stall sein, da er auch gegen Raubtiere gesichert werden kann.
Im Stall wird ein ruhiger, nicht zu heller Platz bevorzugt. Für eine
einzelne Gans muss kein Nestplatz hergerichtet werden, da genügt eine
Strohmulde.
Bei mehreren Gänsen müssen die Nester an den Seitenwänden geschlossen
sein, damit sie sich gegenseitig nicht stören können. So kann zudem
verhindert werden, dass sie sich gegenseitig Eier entwenden.
Nester für gezielte Zucht
Da gezielte Zucht die Einzellegekontrolle voraussetzt sind Fallnester,
oder solche, die abgesperrt werden unumgänglich.
(Bei Vollgeschwister-Gänsen mit nur einem Zuchtganter (aus einer
anderen Zuchtlinie) ist diese Maßnahme nicht erforderlich.)
Legeperiode
Wenn die Gans zu legen beginnt, lassen wir das erste Ei des Geleges
als "Nest-Ei". Es muss sichergestellt sein, dass während der
Lege- und Brutzeit immer genügend Baumaterial für den Nestbau
bereitgelegt wird (Stroh). Die neuen Eier werden regelmäßig entfernt,
an der spitzen Seite des Eies datiert und liegend gelagert. Die Tiere
legen durchschnittlich jeden 2. Tag ein Ei. (Detaillierte Angaben siehe
Thema Eier.)
Brut
Kommt die Gans in Brutstimmung, erkennen wir das an ihrem veränderten
Verhalten. Sie wird plötzlich träger und beginnt Daunen zu rupfen.
Dann ist höchste Zeit ihr die Eier wieder einzulegen. Gleichzeitig wird
das erste Ei entfernt, da es meistens stark verschmutzt ist und dadurch
zu faulen beginnen kann. Die Folge davon kann sein, dass es während der
Brut explodiert. Die Eier die älter als 7 Tage sind sollten 6-8 Stunden
früher eingelegt werden, weil sich auch der Schlupf um diese Zeit verzögern
kann. Es sollten nicht mehr als 12 Eier eingelegt werden, da die Gans
gar nicht in der Lage ist, mehr Eier warm zu halten.
Es ist in vielen Texten zu lesen, dass Gänse die schlechten Eier selbst
aus dem Nest werfen, das ist nicht wahr, genau so wie die Gänse nicht
merken, dass die 31 Tage Brutzeit vorbei sind und weiter auf den Eiern
sitzen bleiben.
Verhalten während der Brut
Um sich zu ernähren, zu Koten und allenfalls zu baden verlässt die
Gans mitunter bis zu 30 Minuten oder mehr das Gelege. Die Eier werden
dann jeweils von dem Tier fein säuberlich mit Daunen bedeckt.
Schieren der Eier
Um zu verhindern, dass die Gans schlechte Eier bebrütet, die möglicherweise
noch zu Bruch gehen, werden die Eier in der Regel am 10. und 27. Tag
geschiert. Das Schieren erfolgt mit einer speziellen Lampe in einem
dunklen Raum.
Zu diesem Zweck wird das spitze Ende des Eies auf die Lampe aufgesetzt.
Die Auswertung des Gesehenen erfordert einige Übung. Da eine
Beschreibung an dieser Stelle zu umfassend wäre, und möglicherweise
nicht zum gewünschten Ziel führt, empfehlen wir Interessierten den
Anschauungsunterricht gemeinsam mit einem erfahrenen Geflügelzüchter.
Er kann Ihnen anhand von Beispielen das nötige Grundwissen vermitteln.
Schlupf
Wie bereits erwähnt erfolgt der Schlupf frühestens nach 29, spätestens
mit 31 Tagen. Man sollte darauf verzichten, Küken die im Ei stecken
bleiben aus der Schale zu helfen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die
meisten dieser Tiere, auch wenn sie überleben im Wachstum stark zurückbleiben
und nie vollwertige Zuchttiere werden.
Noch einige Tipps vom Praktiker
- Ei-Kontrollen
nur, wenn die Gans das Nest zum Fressen verlassen hat täglich Kot
überstreuen, damit die Eier nicht verschmutzt werden
- während
der Brut nur Hafer füttern, auf Gras kann verzichtet werden, da
Hafer den nötigen Energie- und Rohfaserbedarf deckt
- Eier
täglich mit Wasserzerstäuber besprühen, um die nötige
Feuchtigkeit zu erreichen, falls die Tiere während dieser Zeit
nicht baden können
- in
den letzten drei Tagen darf ruhig mehr gesprüht werden, das hilft
die Schlupfresultate zu verbessern
- bei
extrem nervösen Gänsen die geschlüpften Gössel nacheinander
absondern, bis alle geschlüpft sind, dadurch wird verhindert, dass
sie erdrückt werden, sie müssen nur warmgehalten werden, eine Fütterung
und Tränkung der Tiere während der ersten 1-2 Tage ist nicht
erforderlich (sie zehren während dieser Zeit vom eingezogenen
Eidotter)
- um
mehr Nachwuchs aufziehen zu können, können gleichzeitig mit dem
Naturbrutbeginn zusätzliche Eier in die Brutmaschine eingelegt
werden, um sie der Gans zusammen mit den eigenen wieder zuzuführen
Erfahrungen mit Gänsen
gefluegel-info.net/gaense -
Ortwin Großmann, München.
Zuchtstamm
Will man ernsthaft Gänse züchten, dann fängt dies mit der
Zusammenstellung des Zuchtstammes an. Dieser muss mehrere Monate vor
Beginn der Zuchtzeit zusammengestellt werden, da Gänse eine gewisse
Zeit zum Aufbau ihrer Sozialstruktur benötigen. Gute Zuchtergebnisse
sind sonst nicht zu erzielen. Vorteilhaft ist, wenn man den Stamm über
mehrere Jahre zusammenlassen kann. Die Gänse bilden dann einen ruhigen
Familienverband gemäß der Lebensweise der wilden Graugans. Denn von
Natur aus leben alle Gänse lebenslang monogam.
Die zur Zucht vorgesehenen Tiere sollten ruhig und die Ganter nicht
zu aggressiv sein.
Auf jeden Fall sollten sowohl Gans als auch Ganter kräftige gesunde
Tiere sein, sonst ist jedes Bemühen um Nachzucht vergeblich. Da oftmals
mit einem Ganter und zwei bis drei Gänsen gezüchtet wird, ist auf
dessen Zuchttauglichkeit besonderes Augenmerk zu legen, da der Erfolg
somit zu 50% von ihm abhängig ist. Allerdings sind die ersten Gelege im
Jahr oft eher durch Kälte und Frost geschädigt, was klare Eier
(anscheinend unbefruchtet) oder frühzeitiges embryonales Absterben zur
Folge hat. Dieses wird oft auf die Zucht-Untauglichkeit des Ganters
geschoben.
Wie groß ein Zuchtstamm sein soll, darüber sind sich viele Züchter
nicht einig. Während das Herdbuch bei der Diepholzer Gans gar ein Verhältnis
von 1,7 forciert, legen viele Züchter der Celler Gans Wert auf 1,1. 1,7
erscheint mir schon relativ hoch. Meine Erfahrungen besagen, dass ein
Verhältnis von 1,2 bis 1,3 idealer ist. Dies kommt aber auf die
Haltungsform an. Bei großem Auslauf mit Wasserfläche ist ein kleinerer
Zuchtstamm vorteilhafter. Bei schweren Rassen muss das Verhältnis
naturgemäß geringer sein.
Grundsätzlich sollte man berücksichtigen, dass wenn man leichte
weibliche Gänse hat, man einen schweren Ganter zur Zucht einsetzt, wenn
man einen leichten Ganter hat, sollten schwere weibliche Gänse zur
Zucht verwendet werden. Dann erhält man eine Nachzucht vom richtigen
mittleren Typ.
Sozialstruktur
Wie oben erwähnt ist die Monogamie die natürliche Lebensweise der
Gänse. Daraus ergeben sich für die Zucht einige Probleme. Ein junger
Ganter, der von Anfang an nur an eine Gans gewöhnt ist, wird eine später
hinzugesetzte zusätzliche Gans nicht dulden. Will man daher mit
mehreren Gänsen züchten, so muss der Ganter bereits im ersten
Lebensjahr mit mehreren Gänsen verpaart werden. Ein späterer Austausch
einer oder mehrer weiblicher Gänse bereit später weniger Probleme.
Bei einer Stammzucht wählt sich der Ganter trotzdem seine Hauptfrau.
Die anderen Gänse sind lediglich Nebengänse. Manche werden zuweilen
auch gar nicht beachtet. Wache hält ein Ganter nur am Nest seiner
Hauptgans, bei anderen sieht er nur gelegentlich nach dem Rechten.
Schwierigkeiten gibt es auch, wenn zwei Brutschwestern an einen Ganter
verpaart werden. Diese sind oftmals sehr eifersüchtig aufeinander.
Eine Verpaarung von Bruder und Schwester aus der gleichen Brut ist nur
erfolgreich, wenn die Gänse sich keinen anderen Artgenossen anschließen
können. Die so genannte Inzesthemmung ist bei Gänse sehr hoch
ausgebildet. Dagegen ist die Verpaarung Vater und Tochter erfolgreicher,
Mutter und Sohn ebenfalls. Am besten erkennt man, welche Gänse sich
miteinander verstehen und welche sich nicht ausstehen können, wenn man
eine Riege von Nistgelegenheiten hat. Gänse, die sich gut verstehen
suchen Nester auf, die nah beieinander liegen. Weibliche Gänse, die
sich nicht verstehen, setzen sich dagegen weit auseinander.
Brutvorbereitung
Der Brut bzw. Legebeginn von Gänsen hängt nicht so sehr von der
Witterung ab als vielmehr von den einzelnen Rassen und Schlägen sowie
der Lichtdauer. Manche beginnen schon zeitig im Januar, zuweilen sogar
um Weihnachten mit dem Legen. Gewöhnlich sollte das erste Gelege aber
im März, das zweite im Mai bebrütet werden. In den letzten Jahren
waren der März oder April gelegentlich sehr heiß. Auch dieses wirkt
sich nachteilig auf die Befruchtungsergebnisse aus, da ab 25 °C die
Ganter gewöhnlich nicht mehr treten. Daher sollten wie auch auf der
Weide Schattenplätze und Bademöglichkeiten für die Zuchtgänse zur
Verfügung stehen.
Bei anhaltend schlechter Witterung ist die Befruchtung durchweg
geringer. Doch ist das Ergebnis auch von einer abwechslungsreichen Fütterung
und Weide abhängig.
Da die wilde Graugans in der Regel erst mit zwei Jahren geschlechtsreif
wird und erst im dritten Jahr erfolgreich brütet, kann man auch bei der
Hausgans dieses Erbe gelegentlich feststellen, nämlich dass Ganter erst
mit zwei Jahren befruchten und Gänse erst im zweiten Lebensjahr legen.
Bei einer Gänsezucht ist ein genügend großer Auslauf mit Grasbewuchs
unabdingbar, genauso wie eine Schwimm- oder Badegelegenheit. Obwohl bei
einigen Gänserassen auch eine Kopulation auf dem Land erfolgreich ist,
ist die Befruchtungsrate bei Wassertritt wesentlich höher. Dies ist
wohl noch ein Erbe der wilden Graugans, bei welcher der Akt ausschließlich
auf dem Wasser stattfindet. Daher sollte, wenn an Gänsezucht gedacht
wird wenigstens ein Tretbecken (ca. 2m lang und 50 cm tief) zur Verfügung
stehen. Selbstredend ist an ausreichende Futterversorgung mit Grünfutter,
Eiweiß, Mineralien und Vitaminen der Zuchtgänse zu denken. Eier von
einseitig ernährten Gänsen neigen zum Absterben.
Nistgelegenheiten
Für die Zucht muss ein separater Brutraum im Stall vorhanden sein,
der etwa doppelt so viele Nistplätze enthalten sollte, wie Gänse
vorhanden sind. Sie sind als Boxen zu gestalten, und zwar so, dass in
jede Box nur eine Gans passt. Gänse bevorzugen Nester, die etwas
versteckt liegen. Von wo aus sie aber dennoch eine gute Übersicht
haben. Daher ist freie Sicht zumindest nach einer Seite sehr wichtig.
Eine brütende Gans ist ständig im Zwiespalt, einerseits nicht gesehen
zu werden, andererseits aber alles beobachten zu können. Brütende Gänse
sollten sich gegenseitig nicht sehen können, da dies zu Unruhe führen
kann, wenn eine Gans das Nest zur Nahrungsaufnahme verlässt.
Meist suchen Gänse den selben Nistplatz jedes Jahr erneut auf. Die
Boxen sollten gut 20 cm mit lockerem Häckselstroh aufgeschüttet
werden, da Gänse gerne etwas erhöht brüten. Stellt man keine
Nestboxen zur Verfügung, so kann es dazu kommen, dass die Gänse in ein
großes Gemeinschaftsnest legen. Beim Brüten stehlen sie sich dann
gegenseitig die Eier, da das Einrollen des Eies unter den Bauch einen
natürlichen Instinkt darstellt.
Eier
Es ist vorteilhaft die Eier täglich einzusammeln und durch
Gips-Eier zu ersetzen, erst, wenn die Gans mit dem Brüten beginnt legt
man ihr die echten Eier (ca. 10 bis 15) unter. Die Brut dauert 28 bis 30
Tage.
Verschmutzte Bruteier sollten mit der Hand gesäubert werden, sind sie
derart verschmutzt, dass sie nur mit Wasser sauberer werden, dann sollte
ein Waschen mit 38 bis 40 °C warmen Wasser erfolgen. Denn ist die
Temperatur niedriger als die des Eies beginnt sich dessen Inhalt
auszudehnen, was zum Absterben des Keimlings führt. Keinesfalls dürfen
irgendwelche Reinigungsmittel verwendet werden ! Eine Behandlung mit
Wasserstoff-Peroxid oder anderen Mitteln, wie oft für die Kunstbrut bei
Hühnern empfohlen, wirkt sich bei Wassergeflügel ungünstig aus. Ein
Abreiben nach dem Waschen sollte auch unterbleiben, ein Abtupfen genügt
im Allgemeinen. Die Lagerung der Bruteier muss unter 20 °C liegen, da
darüber hinaus eine Entwicklung des Embryos einsetzt. Für die erste
Woche empfiehlt sich eine Lagerung bei 15 bis 17 °C, für längere
Lagerzeit von 8 ° bis 10 °, unter 5 °stirbt der Embryo ab.
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass je länger die Lagerungsdauer
ist, desto mehr nimmt auch das Schlupfergebnis ab. Auch kann die Kraft
des sich entwickelnden Kükens derart geschwächt sein, dass es die
Ei-Schale nicht mehr zu sprengen vermag. Abgestorbene Gössel im
angepickten Ei sind die Folge. Vorsicht ist bei frühlegenden Rassen
geboten. Sie müssen unbedingt in einem frostfreien Stall untergebracht
werden, damit die gelegten Eier nicht auskühlen. Das Ergebnis sind
ebenfalls Gössel, die erst kurz vor dem Schlupf absterben, zu schwach
sind die Ei-Schale zu sprengen und auch sonst massive Schlupfprobleme
haben. Eier, die älter als eine Woche sind brauchen in etwa 8 Stunden länger
als jüngere Eier. Eine dreiwöchige Lagerdauer ist bei Gänsen jedoch möglich.
In dieser Zeit ist es günstig die Bruteier ein oder zweimal
aufzufrischen, indem sie für ca. 12 bis 20 Stunden angebrütet werden
und anschließend wieder bei 13 ° C gelagert werden. Dieses Anbrüten
ist auch für den Transport über weite Strecken zu empfehlen. Gänse-Eier
sollten niemals auf der Spitze stehend aufbewahrt werden. Bei Lagerung müssen
sie einmal täglich um die Längsachse gedreht werden.
Naturbrut
Gänse-Eier sollten täglich abgesammelt werden und an einem anderen
Ort sicher gelagert werden. Für die ersten Eier legt man der Gans Gips-
oder Kunststoff-Eier ins Nest. Bleibt die Gans dann später länger auf
dem Nest, so ist dieses ein Anzeichen, dass sie brüten möchte. Jetzt
ist der Zeitpunkt gekommen ihr die richtigen Bruteier zu geben. Diese
legt man am besten in zwei Lagen ein: Morgens die älteren, abends die
neueren Eier, damit die Gössel einigermaßen gleichmäßig schlüpfen.
Brütende Gänse sollten so wenig wie möglich gestört werden. Doch hat
es sich bewährt, beim Schlupf die Gössel erst einmal der Gans
wegzunehmen und an einem warmen Ort aufzubewahren bis alle Gössel
geschlüpft sind. Denn häufig geschieht es, dass die Gans ein Küken
erdrückt, oder bei unterschiedlich alten Eiern (siehe oben), das Nest
mit den ersten Gösseln verlässt, während die letzten noch im Ei
stecken oder noch nicht lauffähig sind. Am Schlupftag sollten daher früh,
mittags und abends die Gössel entfernt werden. Sind alle Gössel geschlüpft,
gibt man alle Jungtiere der Gans zurück, sofern man eine natürliche
Aufzucht wünscht. Schwierigkeiten kann es mit der Altgans geben, wenn
man ihr unter die Federn greifen will, schlägt oder beißt sie. Solche
Gänse haben keine Zusatzprägung auf den Menschen, die sich am ersten
Lebenstag ausbildet. Gössel, die den ersten Tag ihres Lebens beim
Menschen verbracht haben, sind ihr Leben lang nicht nur zutraulicher,
sondern sie lassen sich als Brutgans auch wieder unters Gefieder fassen,
sodass man die Eier kontrollieren kann. Im Allgemeinen brüten die
Rassen, bei denen noch ein großer Bruttrieb vorhanden ist, recht zuverlässig.
Kunstbrut
Bei der Kunstbrut ist zu beachten, dass in den ersten 22 Tagen die
Bruttemperatur 37,7°C sind, in der letzten Woche 37, 4 °C. Eine
Abweichung nach unten verzögert zwar den Schlupf, ist aber nicht so schädlich
wie wenn zu heiß gebrütet wird. So führt kurzzeitiges Überhitzen zum
Steckenbleiben, lang andauernde Übertemperatur zu Missbildungen und
starke Temperaturschwankungen zum Absterben der Embryos. Gänse-Eier müssen
mehr als Hühnereier gekühlt werden, besonders in den ersten drei
Wochen der Brut. Sie sind gegen eine längere Unterkühlung im
Normalfall sehr widerstandsfähig. Bei Kunstbrut geht man davon aus, die
Eier täglich mindestens zweimal 20 bis 30 Minuten zu kühlen sind. Ab
der dritten Woche muss täglich ein bis zwei Stunden gekühlt werden,
wobei die Ei-Temperatur nicht unter 30 °C fallen sollte. Es hat sich
bewährt während dieser Abkühlungsphase die Eier mit einem
feuchtwarmen Tuch abzudecken. Als Optimum bei der Luftfeuchte ist ein
Wert zwischen 60 bis 70 % in der Vorbrut, beim Schlupf von 80 bis 90 %
anzusehen. Das zwei bis dreimalige Wenden am Tag wird von den meisten
Kunstbrütern bereits automatisch durchgeführt. Ab dem 26. Tag dürfen
die Eier nicht mehr gedreht werden. Alle Eier von Wassergeflügel haben
einen hohen Sauerstoffbedarf während der Brut. Auf ausreichende Zufuhr
und gute Luftumwälzung ist daher zu achten. Gegen Ende der Brut hat es
sich bewährt etwas Essig in das Sprühwasser für die Eier zu geben.
Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit bleiben die Gössel stecken, verkleben
oder sie werden schwammig und schwer. Letzteres gibt sich aber ohne
bleibende Schäden nach einigen Tagen. Zu niedrige Luftfeuchtigkeit führt
zum Austrocknen der Ei-Haut und damit zum Steckenbleiben der Küken.
Eine lang anhaltender Schlupf ist meist auf erhebliche
Temperaturschwankungen während des Brütens zurückzuführen.
Geschlechterbestimmung
Anfänger in der Gänsehaltung tun sich oft schwer das Geschlecht
ihrer Tiere zu bestimmen. Der erfahrene Züchter erkennt freilich an
Verhalten und Gestalt das Geschlecht schon sehr früh, mitunter sogar
schon als Eintagsküken. Doch auch er erlebt häufig Überraschungen.
Denn, wenn in der Herde viele Ganter vorhanden sind, so zeigen die schwächeren
eindeutig weibliches Verhalten. Daher greifen auch diese Züchter hin
und wieder auf die Geschlechtsbestimmung anhand der Kloake heran.
Hierzu nimmt man am besten eine Sitzende Haltung ein, und zwar so, dass
man die Beine noch leicht öffnen kann. Die Gans wird mit dem Rücken
auf den Schoß gelegt, die Brust drückt man an seinen eigenen Bauch und
klemmt den Hals der Gans leicht zwischen die Knie (NIEMALS kurze Hosen
bei der Bestimmung anziehen !). Dann muss man unbedingt die Beine und
Latschen der Gans gut festhalten, denn es kann zu gefährlichen Kratzern
im Gesicht kommen. Am besten bindet man die Läufe zusammen oder drückt
sie mit dem Ellbogen nach unten. Denn man braucht die Finger beider Hände
dazu die Kloakenöffnung nach unten zu ziehen. Bei Gantern kommt dann
der Penis zum Vorschein, bei Gänsen das Ende des Legedarms. Zugegebener
Maßen bereitet es manchmal bei Junggantern Schwierigkeiten wirklich
sicher zu gehen, dass es sich tatsächlich um einen Penis, also um einen
Ganter handelt. Daher sollte man die Geschlechterbestimmung durch die
Kloakenöffnung mehrmals üben, anfangs an ausgewachsenen Gänsen. Dann
kann man später Schritt für Schritt jüngere Tiere bestimmen. Gänse,
die weder eindeutig als weiblich noch eindeutig als männlich bestimmt
werden können, sollten keinesfalls in die Zucht genommen werden. Ich
habe festgestellt, dass, wenn nicht alles wirklich ganz normal
entwickelt ist, es später Probleme in der Zucht gibt z.B. dass Ganter
schlecht befruchten, Gänse Legeschwierigkeiten haben usw.. Auch
kleinste Abweichungen können hierfür verantwortlich sein. Bei Gänsen
gibt es auch tatsächliche Zwitter, die bei Mastgänsen sogar häufiger
als vermutet festzustellen sind.
Raddestorfer Erfahrungen mit Graugänsen
Zum Biotop
Der Grabenweiher
Wegen der großen Feuchtigkeit in den westliche
gelegenen Wiesen hatte ich im letzten Jahr den Graben entlang des
Hausgrundstückes ausbaggern und den Boden in die tiefer liegenden Teile
der Wiese verteilen lassen. Damit hat sich für die Wiese nur eine
minimale Verbesserung ergeben, für Gänse und Enten hatte ich aber mit
den zwei Inseln und der Wasservertiefung beste Voraussetzungen zum
Sich-Wohl-Fühlen geschaffen.
Allerdings hatten sie wenig Verständnis für die mühsam
herbeigeschafften Wasser- und Randbepflanzungen, eine Chance zum
Verbreiten erhielt sie nicht.
So entstand ein Wasserbiotop ganz nach ihrem Geschmack.

008:
Der
Teich im Winter. Vereiste
Fläche im Februar 2003
In trockenen Sommerperioden muss mit Hilfe einer
Wasserpumpe zusätzlich Wasser zugeführt werden, aber den überwiegenden
Teil des Jahres trägt sich der Wasserstand selbst, das Grabensystem
garantiert und einen gewissen Durchfluss.
Ein Futtertag im Sommer 2005
Eines Tages habe ich mich entschlossen, die Kameras
beim Futtern mitzunehmen und die täglich gemachten Beobachtungen zu
dokumentieren, die ich von einer behaglichen Sitzgelegenheit aus machen
kann.

023: Zunächst kommen die Enten zum schwimmenden Futtertisch

024: Dann erscheinen die Gänse, die Enten müssen respektvoll zurücktreten

025: Die Schafe schauen neugierig vorbei, ob für sie vielleicht
auch etwas abfällt

028: Bis die Gänse satt scheinen und ...

022: ... wegschwimmen, dann stürzt sich die übrige Rassebande auf
das Futter.

029: Nebenan in der Voliere ist Susi, der einzige
Graugans-Nachwuchs 2005, sie muss noch etwas robuster werden bis sie
raus darf.

030: Ein kleiner
Ausflug in das Grün der noch nicht besetzten Fasanenvoliere ist ihr
vergönnt.

031: Ihr gefällt der Ausflug in die Sauberkeit offensichtlich, während
....

032: ... die Jungenten
sich im selbstgeschaffenem Modder ausgesprochen wohl fühlen.
Das Zuchtjahr 2009
Leider habe ich in diesem Jahr unter den Nachteilen
einer Freihaltung der Graugänse zu leiden. Obwohl des gesamt Gelände
mit einem Schafsdraht von über 1,70m Höhe umgeben ist, hat sich wohl
ein spezialisierten Fuchs eingeschlichen und mir bis zum April 6 Altgänse
getötet. Er muss etwa 1,5om klettern und dann durch die höheren
Maschen schlüpfen. Die Folge ist, dass drei Gelegen die Mutter fehlt
und nur eine Brut als Naturbrut gelang. Die anderen Eier kamen in die
Brutmaschine und sind nun z.T. schon unsere Adoptivkinder – bislang fünf
Tiere. Das ist zwar etwas mühsam, aber die Tiere werden ihr ganzes
Lebens nicht ihre Anhänglichkeit und ihr Vertrauen in die Menschen
verlieren – auch eine schöne Belohnung. Darüber wird noch mit
Bildern später hier berichtet.
Zunächst aber zum Natur-Brutergebnis dieses
Jahres:
009: Das Nest liegt versteckt und der Ganter bewacht aufgeregt die
Umgebung
010: Nur der aufmerksame Besucher findet das getarnte „Unternehme
n Brut“
005: ...und eines Tages waren sie da – ausgezeichnet bewacht und
begleitet von ihren Eltern. Wir schreiben den 19. Mai 2009.
Leider war ein Küken nicht rechtzeitig
mitgekommen. Die Brutmaschine rettete der Vorgang – und wir hatten ein
weiteres Ammenkind.
Damit wurde es für zunächst zwei Paare und ein
"Hängengebliebenes"


011/012:
So sieht es aus, wenn die neuen Erdenbürger ihrer wärmenden Hülle
entkommen wollen
Und schließlich das Drama mit der Schwarzring-Gans. Kurz nach dem Kauf
war der Partner offensichtlich am Stress mit den ewig kläffenden Hunden
eingegangen und sie konnte in der vorhandene Gänseschar keinen
richtigen Partner finden, spielte eigentlich immer eine gewisse
Außenseiter-Rolle. Aber nach einigen Jahren hatte es wohl doch
geklappt: 2007/rotrot fand Gefallen an ihr. Und nach einigen Tagen lagen
fünf Eier im Nest, das sie sich unter den Schafsraufen angelegt hatte.
Sie find zu brüten an, aber schon in der ersten Nacht fand sie ein
tragisches Ende durch den Mörderfuchs. Erneut war er am Schafsdraht
emporgeklettert, hatte die größeren Maschen erreicht und sich
ausgerechnet diese Brutgans zu Gemüte geführt. Wieder musste die
Brutmaschine helfen, die Ammenkinderschar wurde immer größer, da auch
hier vier Tiere schlüpften.
Die erste Gruppe entwickelte sich sehr schnell, nach zwei Wochen
wachsen die Federn und spätestens nach 3 Wochen müssen sie mit den
20er Verbandsringen beringt werden.
Das heißt für die Adoptiv.-Eltern aber auch: mindestens dreimal am Tag
eine halbe Stunde Wiedengang.


001-002: Die ersten Gänse-Erfolge in diesem Jahr in der Brutmaschine.
Schon ein bisschen selbstständig, immer wieder aber braucht man den
Ammenvater.
Schon bald aber waren auch die anderen da, der Zeitaufwand
verdoppelte sich - das können nur noch Berufsfreigestellte leisten.
Gilt es doch, den Tiere ergänzende Nahrung zuzuführen, ihre Lebenslust
zu steigern, sie mit Biotop vertraut zu machen und sie möglichst
schnell in die Gänsegruppe zu integrieren.


006/007: Hier die zweite Gruppe aus dem
Nachkömmling und der gemeuchelten Schwarzfuß-Gans Die Gruppe
der übrigen Gänse war zunächst erheblich misstrauisch gegenüber den
Halbwaisen, aber so ganz allmählich gelingt ein Einander-sich-Nähern
Graugänse sind sehr gruppenorientiert, tolerant und auch klug. Konrad
Lorenz hat sich nicht umsonst diese Gruppe ausgesucht... 
003:
Annäherungsversuche der Halbwaisen
Das Zuchtjahr 2011
 033:
Im April schlüpfte das erste Gelege. Aus sechs Eiern wurden vier
gesunde Jungtiere
Zwei Zuchtgruppen 
034:
Die Graugänse im Mai nach der Zucht auf der Hofweise Die
Legetermine junger, nicht routinierter Gänse können recht
unterschiedlich ausfallen. Die letztjährige Mutter wechselte
zwangsweise den Partner, da der neue Partner deutlich stärker und
aggressiver war.
Die 1. Brut schlüpfte am 20.04. Inzwischen scheint die Gruppe schon
fest erwachsen - sie hält zusammen wie Pech und Schwefel. 
035:
Zuchtgruppe eins, prächtig entwickelt Die
zweite Gans hatte ihr erstes Gelege erst am 12. April, der zugehörige
Ganter war nicht eindeutig festzustellen. Sie legte zwei Eier, aus denen
ein, wenn auch sehr kräftiges Jungtier am 12. Mai schlüpfte, das sich
inzwischen auch "außer Krähengefahr" entwickelt hat. Mutter
und Kind schließen sich aber der Großgruppe noch nicht ganz nahe an,
der Vater ist nach wie vor nicht eindeutig auszumachen, dafür ist die
Sorgfalt der Mutter um so größer. 
036:
Eine enge Gemeinschaft, Gänsemutter und wahrscheinlich männlicher
Nachwuchs Beim Beringen erlebt man immer wieder
Überraschungen: die (wahrscheinlich) männlichen Ginsel lassen den 20er
Ring am Fuß noch gerade zu, die weiblichen haben deutlich geringere
Fußknochen, hier bleibt manches Mal noch eine Woche Zeit. Beim zweiten
Gelege habe ich den Ring nach drei Wochen gerade noch über die Latschen
bringen können.
Alle Tiere sind kupiert und können abgegeben werden.
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